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Franziska Giffey will für die Berliner SPD ins Rote Rathaus einziehen.

© Christophe Gateau/dpa

Exklusiv

"Das Thema ist durch": Giffey denkt trotz drohender Aberkennung ihres Doktortitels nicht an Rückzug

Franziska Giffey droht eine Aberkennung ihres Doktortitels. Für einen Tagesspiegel-Podcast äußerte sie sich zum Thema, kurz bevor diese Nachricht durchsickerte.

Das Verfahren an der Freien Universität (FU) Berlin läuft unter strengster Geheimhaltung. Am Montag allerdings ist durchgesickert, dass Franziska Giffey, Spitzenkandidatin der Berliner SPD, die Aberkennung ihres Doktortitels droht. Das Prüfgremium soll diesen Schritt empfohlen haben.

Die FU will sich dazu nicht äußern, auch Giffeys Sprecherin verwies auf das laufende Verfahren - die Familienministerin hat noch rund drei Wochen Zeit für eine Stellungnahme, dann muss das FU-Präsidium entscheiden.

Der Tagesspiegel-Checkpoint hat allerdings am vergangenen Donnerstag für seinen Podcast "Eine Runde Berlin" mit Giffey gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt lag ihr der Bericht des Prüfgremiums bereits vor. Direkt dazu geäußert hat sie sich nicht - allerdings machte sie klar, dass sie ihre Doktorarbeit inzwischen emotional hinter sich gelassen hat: "Für mich kann man mal sagen, der Drops ist gelutscht", sagte Giffey. "Das Thema ist durch."

Wird sie ihre Kandidatur fürs Rote Rathaus zurückziehen, wenn sie den Doktortitel abgeben muss? Immerhin hatte sie bei der ersten Überprüfung ihrer Doktorarbeit, die letztlich nur mit einer Rüge durch die Universität endete, sogar einen Rücktritt als Ministerin in Aussicht gestellt.

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"Ich habe mich dazu ganz klar geäußert: Das Verfahren, in dem ich das gesagt habe, ist abgeschlossen. Das ist beendet", sagte Giffey nun auf diese Frage. An einen vorzeitigen Abschied aus der Bundesregierung scheint sie inzwischen nicht mehr zu denken - und an einen Verzicht auf die Spitzenkandidatur in Berlin schon gar nicht.

[Die Checkpoint-Podcastserie mit allen Spitzenkandidat:innen zur Abgeordnetenhauswahl startet am 22. Mai. In der Ringbahn zu Gast sind neben Franziska Giffey (SPD) auch Bettina Jarasch (Grüne), Klaus Lederer (Linke), Kai Wegner (CDU) und Sebastian Czaja (FDP). Mehr Ringbahn-Runden gibt's hier.]

Ihr Argument: Die Partei wusste, dass ihr Titel zur Disposition steht, als sie Giffey nominierte. "Ich habe diese Kandidatur zu einem Zeitpunkt angeboten, wo klar war, dass es nochmal eine Neuaufrollung gibt."

Sie sei unter diesen Vorzeichen zur Spitzenkandidatin gewählt worden, erklärte Giffey. "Ich stehe dazu, was ich versprochen habe." Nun sehe sie sich in der Verantwortung, "dieses Versprechen einzulösen".

[Ann-Kathrin Hipp ist Verantwortliche Redakteurin für den Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint. Berlins größte Aufreger jeden Morgen kostenlos und kompakt: checkpoint.tagesspiegel.de]

Dabei wiederholte sie auch einen Satz, mit dem sie sich beim Landesparteitag an die Genossen gewandt hatte: "Egal, was passiert, ihr könnt euch auf mich verlassen." Zu dieser Aussage stehe sie "felsenfest".

Kommt sie mit dieser Verteidigung durch? Giffey will die Entscheidung auf den Wahltag legen. "Ob dieses Angebot angenommen werden will, ob die Berlinerinnen und Berliner mir ihr Vertrauen schenken – das entscheidet jeder einzelne in der Wahlkabine am 26. September." Giffey: "Ich stehe."

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