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So sieht die Corona-Teststelle am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin aus.

© Sinan Reçber

Corona-Teststelle am Berliner ZOB ist in Betrieb: Busreisende können sich auf Covid-19 testen lassen

Seit Montag können Reiserückkehrer aus Risikogebieten auch am ZOB einen Corona-Abstrich machen lassen – bisher noch freiwillig.

Nachdem in der vergangenen Woche bereits die Corona-Teststellen in den Flughäfen Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld eröffneten, ist seit Montagmorgen auch eine Teststelle für Reiserückkehrende am Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Berlin in Betrieb. Der neue Anlaufpunkt befindet sich gleich hinter dem ZOB auf dem PKW-Parkplatz Soorstraße und ist für Rückkehrende aus Risikogebieten gedacht, die keine Symptome der Covid-19-Erkrankung aufweisen.

Laut Ulrich Frei, Vorstand Krankenversorgung der Charité, waren an den Teststellen in Tegel und Schönefeld knapp ein Prozent von über 2.300 Reiserückkehrenden aus Risikogebieten positiv auf COVID-19 getestet worden. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci zufolge kommen täglich etwa 300 Menschen aus Risikoländern wie Nordmazedonien oder Bosnien-Herzegowina per Bus in Berlin an.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) betreibt die Teststelle am ZOB im Auftrag des Landes Berlin und nimmt die Abstriche rund um die Uhr in einer „Mobilen Medizinischen Versorgungseinheit“ auf, also in einer Art mobilen Arztpraxis. „Seit sechs Uhr läuft der Betrieb und bisher haben sich etwa 20 bis 25 Menschen testen lassen“, berichtet Hartmut Engel, Ehrenamtler beim Deutschen Roten Kreuz in Berlin am Montagmittag.

So seien zum Beispiel am Vormittag einige Menschen aus Serbien nach Berlin zurückgekehrt und hätten sich vor Ort testen lassen. An diesem Tag sind Engel und fünf weitere Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz für die Abstriche am ZOB zuständig. Zunächst müssten die Arbeitsabläufe noch erprobt werden.

Acht weitere Verantwortliche von einem Sicherheitsdienstleister lotsen die Testwilligen an diesem Tag zu den richtigen Stationen. An zwei Eingangszonen stehen vier Handwaschbecken bereit, während vier Zelte auf dem Testgelände als Wartebereich dienen. Dort können die Reiserückkehrer auch ihr Gepäck abstellen. Gegenüber der mobilen Arztpraxis steht ein Container mit Toiletten.

Reisebusse fahren direkt zur Teststelle

Die Corona-Teststelle für Rückkehrer aus Risikogebieten am Berliner ZOB ist am Montag in Betrieb gegangen.
Die Corona-Teststelle für Rückkehrer aus Risikogebieten am Berliner ZOB ist am Montag in Betrieb gegangen.

© Sinan Reçber

Nach Worten von Hartmut Engel läuft die Entnahme der Abstriche am ZOB so ab: Die Leitstelle des Omnibusbahnhofs steht in Kontakt mit Fahrern, deren Busse und Fahrgäste aus Risikogebieten nach Berlin fahren. Diese Busse fahren auf Anweisung der Leitstelle direkt an der Teststelle des DRK vor. Anschließend können die Reiserückkehrer in der mobilen Praxis freiwillig Abstriche machen lassen – noch. Denn im Laufe der Woche will das Bundesgesundheitsministerium Reiserückkehrer zu Test verpflichten.

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„Anfangs müssen die Freiwilligen einen Erfassungsbogen für die notwendigen Daten ausfüllen und danach bereiten unsere Einsatzkräfte die Teströhrchen für den Abstrich vor“, erklärt Engel. Zunächst desinfizieren die Freiwilligen ihre Hände am Spender an der Treppe, bevor es zum Abstrich geht. Dort nimmt Heiko Jünger, ebenfalls Helfer beim DRK und in enge Schutzkleidung gehüllt, mit einem Wattestäbchen die wenige Augenblicke dauernde Probe aus dem Rachen ab.

Heiko Jünger vom Deutschen Roten Kreuz kümmert sich in der Teststelle am ZOB um die Abstriche an den Reiserückkehrenden.
Heiko Jünger vom Deutschen Roten Kreuz kümmert sich in der Teststelle am ZOB um die Abstriche an den Reiserückkehrenden.

© Sinan Reçber

Wäre da nicht noch das Warten, würde die ganze Prozedur nur etwa 10 Minuten dauern. Ist der Abstrich erst einmal gemacht, geht das Teströhrchen Engel zufolge an ein vom Land Berlin zertifiziertes Labor, das die Probe auf das Coronavirus untersucht. Bis die Gesundheitsämter die positiv getesteten Reiserückkehrer benachrichtigen, können so 48 bis 72 Stunden vergehen.

Die Tests seien ein Beitrag zur Sicherheit der Reisenden

„Negativ getestete Reiserückkehrer bekommen keine Nachricht“, sagt Engel. Testwillige können an der Teststelle am ZOB ebenfalls einen Nachweis bekommen, dass sie einen Abstrich haben machen lassen. Lob für die Teststelle bekommt die Senatsverwaltung vom Omnibusgewerbe: „Wir begrüßen die Einrichtung von Teststellen für Busreisegäste im Allgemeinen und am Zentralen Omnibusbahnhof auch im Besonderen“, so Gerd Bretschneider von der Fuhrgewerbe-Innung Berlin-Brandenburg.

Der Wirtschaftsverband vertritt unter anderem auch den gewerblichen Güterkraftverkehr in der Region. Die Teststelle sei „ein Beitrag zur Sicherheit der Reisegäste, aber im Prinzip auch für das Fahrpersonal, wenn mit den Tests Klarheit über Infektionsrisiken gewonnen werden.“

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