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Die Zahl der Patienten, die in Berlin wegen Covid-19 behandelt werden, steigt. Die Charité arbeitet in einen Notfallmodus.

© Paul Zinken/dpa

Corona-Intensivpatienten in Berlins Kliniken: 150 schwere Covid-19-Fälle an der Charité – deutlicher Anstieg seit November

Berlins Intensivstationen versorgen 432 Corona-Patienten. Jene mit den schwersten Verläufen kommen an die Charité - dort steigt die Zahl der Patienten.

In Berlins Kliniken startet das neue Jahr unter hoher Belastung – insbesondere auf den Intensivstationen müssen mehr schwere Covid-19-Fälle denn je versorgt werden. Die aufwendigsten Behandlungen von Sars-Cov-2-Patienten führen die Ärzte und Pflegekräfte der Charité durch. 

Die landeseigene Universitätsklinik ist nach einer Vereinbarung mit dem Senat im Frühjahr als sogenanntes Level-I-Krankenhaus für die schwersten Covid-19-Fälle zuständig. Nach Tagesspiegel-Informationen liegen auf den Intensivstationen der drei Charité-Campusse insgesamt fast 150 Covid-19-Fälle, fast alle mussten zuletzt beatmet werden. 

Das sind 50 schwerkranke Corona-Patienten mehr als Ende November. Viele Charité-Ärzte rechnen zudem mit steigenden Patientenzahlen, weil es während der Feiertage zahlreiche Neuansteckungen gegeben haben dürfte.

Insgesamt werden in Berlin derzeit 432 Covid-19-Patienten auf einer Intensivstation versorgt. In den ebenfalls landeseigenen Vivantes-Kliniken sind davon knapp 100 Covid-19-Patienten in Behandlung, das Unfallkrankenhaus in Marzahn versorgt fast 50 Intensiv-Fälle. 

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Knapp 1350 Intensiv-Betten betreiben Berlins Krankenhäuser zusammen, zuletzt waren 90 Prozent belegt. Weil ein Drittel der Intensivplätze für Covid-19-Patienten gebraucht wird, steht die vom Senat eingeführte Ampel auf „Rot“ – als Grenzwert war die 25-Prozent-Marke eingeführt worden.

Der Senatsverwaltung zufolge gab es in Berlin zuletzt mehr als 18.600 aktive Coronavirus-Infektionen. Knapp 1700 Covid-19-Patienten insgesamt liegen in einem Krankenhaus: Einige der Fälle bleiben für einige Tage auf einer Normalstation, andere werden über Monate versorgt werden müssen.

Charité verschiebt planbare Behandlungen weiter

Der Senat hatte die Krankenhäuser im Oktober angewiesen, planbare Operationen zu verschieben. Klinikleiter befürchten so massive Einnahmeverluste, da Covid-19-Fälle kaum ausreichend vergütet würden.

Die Charité hatte einen harten Notbetrieb am 17. Dezember verkündet. Der Vorstand der Hochschulklinik beschloss vor einigen Tagen, das Notfall-Programm bis 10. Januar zu verlängern. Damit werden bis auf wenige Ausnahmen alle planbaren Behandlungen verschoben, damit Pflegepersonal für die Intensivstationen frei wird.

Nur die Rettungsstellen bleiben für Notfälle offen, auch zeitkritische Operationen in der Tumor-Chirurgie führen Charité-Ärzte noch durch. Der Vorstand hatte schon vor drei Wochen in anderen Universitätskliniken angefragt, um eigene Patienten vielleicht dorthin verlegen zu können.

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