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Ein Rettungswagen vom Deutschen Roten Kreuz fährt am Gebäude des Klinikums Niederlausitz vorbei. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist derzeit Corona-Schwerpunkt in Brandenburg.

© Patrick Pleul/dpa

Corona in Brandenburg: Neuer Höchststand bei Infektionen

1019 neue Fälle innerhalb eines Tages. 17 starben. Hotspots liegen vor allem im Süden des Landes. Ausgangsbeschränkungen sind geplant.

Trotz schärferer Beschränkungen in Landkreisen und Städten Brandenburgs nimmt die Zahl der Corona-Ansteckungen weiter zu. Am Samstag wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein neuer Höchststand erreicht. Innerhalb eines Tages kamen 1019 Infektionen hinzu.

Im Corona-Hotspot Oberspreewald-Lausitz erreichte die Zahl der Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen mit 560,5 einen Rekordwert. Am Freitag lag der Wert in dem südlichen Landkreis an der Grenze zu Sachsen bei 465,4. Für ganz Brandenburg stieg die Sieben-Tage-Inzidenz von 182,4 auf 195,8.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 nahm dem Ministerium zufolge um 17 auf 559 zu. Erkrankt sind aktuell 9566 Menschen - ein Anstieg um 730. Insgesamt haben sich damit seit März 28 302 Menschen in Brandenburg mit dem Coronavirus angesteckt. 18 177 Menschen gelten als genesen - 272 mehr als einen Tag zuvor.

Die Rekordzahlen bei den Corona-Infektionen in Brandenburg könnten aus Sicht von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher zu einer Überlastung der Krankenhäuser führen. „Es ist jetzt schon so eng, dass wir uns ganz, ganz große Sorgen machen müssen“, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag dem Inforadio des RBB.

Zwei Landkreise wurden gar nicht erfasst

Beim Höchstwert von 972 gemeldeten Neuinfektionen am Freitag im gesamten Land seien zwei Landkreise mit ihrer Zahl der Ansteckungen noch gar nicht erfasst worden. Sie gehe deshalb von über tausend neuen Erkrankungen aus, sagte Nonnemacher weiter.

Das mache sich aber erst in 10 bis 14 Tagen in den Intensivstationen der Kliniken bemerkbar, warnte sie.

Die Kliniken im Süden schlagen bereits Alarm. Das größte Krankenhaus, das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum und auch das Klinikum Niederlausitz in Senftenberg (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) starteten einen Hilfeaufruf an die Bevölkerung, weil sie zur Versorgung von Covid-Patienten Personal brauchen.

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Brandenburg plant Ausgangsbeschränkungen, die Schließung von Läden außer solchen mit wichtigen Dingen für den täglichen Bedarf und von Schulen für den Präsenzunterricht ab der siebten Klasse. Darauf hatte sich das Kabinett am Freitag verständigt.

Vor den erwarteten schärferen Corona-Maßnahmen haben viele Brandenburger den Sonnabend noch einmal zu Weihnachtseinkäufen genutzt - ein Ansturm blieb aber aus. In der Potsdamer Innenstadt war es voll, viele Menschen kauften ein. Auch in Cottbus und Frankfurt (Oder) waren die Einkaufszentren voll. (dpa)

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