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Impfen gegen Corona wirkt – internationaler Impfpass und digitaler Code.

© imago images/Martin Wagner

Corona-Impfstoffe wirken: Nur 13 Berliner von Hunderttausenden erkrankten schwer nach der zweiten Impfung

Zahlen aus Berlin zeigen, dass es nach Corona-Impfungen nur äußerst wenige schwere Covid-19-Fälle gibt. Insbesondere nach der zweiten Impfdosis.

Nur in sehr wenigen Einzelfällen erkranken Geimpfte so schwer an Covid-19, dass sie in eine Klinik müssen. Das geht aus Zahlen des Berliner Senats hervor, die dem Tagesspiegel vorliegen. Demnach gab es in Berlin insgesamt 13 Patienten, die sich zwei Wochen nach einer Vollimpfung – also der zweiten Dosis – mit einem der drei bislang gängigen Stoffe von Astrazeneca, Biontech und Moderna so schwer mit Sars-Cov-2 infizierten, dass sie ins Krankenhaus kamen.

Impflinge gelten 14 Tage nach der zweiten Dosis als immun. Stichtag der Zählung war der 4. Juni dieses Jahres, zwei Wochen zuvor waren mehr als 505.000 Berliner vollständig geimpft. Die aktuellen Daten entstammen einer Antwort von Berlins Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) auf Anfrage des FDP-Abgeordneten Florian Kluckert.

Ob diese 13 Covid-19-Betroffenen auf einer Intensivstation versorgt werden mussten, ist unklar – „eine Unterscheidung zwischen normal stationär behandelten Fällen und intensivmedizinisch behandelten Fällen ist nicht möglich“, schreibt Matz. Die Zahlen sagen nichts darüber aus, wie viele Geimpfte sich insgesamt mit dem Coronavirus angesteckt haben, denn die meisten Verläufe sind milde – nach einer Immunisierung sowieso. Mediziner sagten offenbar zu Recht, das Impfen vor allem davor schützt, schwer an Covid-19 zu erkranken.

Die meisten Berliner wurden bislang mit dem Mittel von Biontech geimpft, auch die 13 Personen, die dennoch an Covid-19 erkrankten hatten dieses Präparat erhalten. Der Senat listet in seiner Antwort auch jene Fälle stationär versorgter Covid-19-Kranker auf, die zuvor immerhin eine Corona-Impfung erhalten hatten. Demnach mussten nach einer Spritze mit Moderna zwei, nach Astrazeneca sieben und nach Biontech 48 Berliner wegen Covid-19 in eine Klinik. Zum Stichtag waren schon mehr als eine Millionen Berliner erstgeimpft.

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Diese erste Dosis gilt bei den genannten Impfstoffen nur als teilweiser Schutz. Inzwischen wird in Berlin auch der Impfstoff des US-Pharmaherstellers Johnson & Johnson genutzt, bei dem eine Dosis ausreicht. Darüber, wie wirksam die bislang eingesetzten Präparate bei den Corona-Mutationen sind, wird debattiert. Der Impfstoff der deutschen Firma Biontech schützt einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge auch vor der neuen, zuerst in Indien aufgetretenen Virusvariante Delta (B.1.617.2).

Mit einer vollen, also aus zwei Dosen bestehenden Corona-Impfung lassen sich laut einer britischen Studie auch bei der Delta-Variante des Coronavirus schwere Krankheitsverläufe vermeiden. Auch vor anderen Sars-Cov-2Varianten – so der in Nigeria aufgetretenen Mutation B.1.525 – schütze der Impfstoff, schreiben Wissenschaftler von der University of Texas in Galveston im Fachmagazin „Nature“: Die Wirksamkeit der Antikörper sei bei den Varianten zwar niedriger ausgefallen als bei einem schon im Januar 2020 isolierten Coronavirus-Typ, sie sei aber immer noch „robust“. In Berlin sind derzeit fast 50 Prozent der Bevölkerung erst,– und knapp 25 Prozent vollgeimpft.

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