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Im Postverteilzentrum in Stahnsdorf kann nun doch erstmal weitergearbeitet werden.

© Jan Woitas/dpa

Corona-Ausbruch in Stahnsdorf: Doch keine Quarantäne für die Nachtschicht im Postverteilzentrum

Im Postverteilzentrum in Stahnsdorf wurden drei weitere Mitarbeiter positiv getestet - die Ursachen sind noch immer unklar. Weiter gearbeitet wird zunächst trotzdem.

Die Nachtschicht des Postverteilzentrums Stahnsdorf muss nun doch nicht in Quarantäne. Ein Sprecher des Landkreises hatte wie berichtet am Montagabend eine mündlich angeordnete Quarantäne gegenüber den PNN bestätigt.

Demnach habe die Amtsärztin nicht mehr ausschließen können, dass die Kontaktdichte zwischen den betroffenen Mitarbeitern des Postverteilzentrums sehr hoch gewesen sei. Wie der Landkreis nun am Dienstag schriftlich mitteilte, gebe es jedoch bislang keine angeordnete Quarantäne für alle Mitarbeiter der betroffenen Nachtschicht.

Wie es am Dienstag auf Nachfrage aus dem Krisenstab hieß, habe es sich wohl um ein Missverständnis gehandelt. Die Anordnung einer umfassenden Quarantäne – pro Nachtschicht arbeiten in dem Verteilerzentrum rund 100 Mitarbeiter – sei nur überlegt worden. Manche Mitarbeiter im Krisenstab hätten missverständlich angenommen, dass die Maßnahme bereits festgelegt worden sei. Man werde jetzt abwarten, wie sich das Infektionsgeschehen in dem Verteilerzentrum entwickelt. In dem Postverteilerzentrum sind bislang acht Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie der Landkreis am Dienstag mitteilte. Damit sind drei weitere Infizierte im Vergleich zu Montag bekannt geworden. Das Unternehmen hatte auf eigene Kosten Tests bei den Mitarbeitern durchführen lassen. Die Abstriche werden von dem eigenen betriebsärztlichen Personal durchgeführt, wie Anke Blenn, Sprecherin der Deutschen Post, erklärte. Die überwiegende Mehrzahl der Mitarbeiter habe sich daran beteiligt. 

Mit dem Gesundheitsamt sei man in enger Abstimmung. Wie der Landkreis mitteilte, seien die Tests freiwillig. Von Sonntag zu Montag wurden bislang 58 Mitarbeiter der Nachtschicht getestet, in der Nacht zu Dienstag weitere 24. Rechtlich gesehen sei es schwierig, einen Privatbetrieb in Quarantäne zu schicken, hieß es aus dem Kreis. Es werde nun untersucht, wie eng die Kontakte zwischen den Mitarbeitern waren und auch ob es Kontakte zu anderen Schichten gegeben habe. Die Mitarbeiter seien über die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln entsprechend informiert worden. Wenn positive Ergebnisse vorliegen, werde für die Betroffenen häusliche Quarantäne angeordnet.

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Wie und wo sich die Mitarbeiter angesteckt haben, ist bislang nicht geklärt. Man werde nun gemeinsam mit dem Gesundheitsamt abklären, wo es gegebenenfalls Kontakte oder Infektionsmöglichkeiten gegeben habe, so Anke Blenn.

Wie die Sprecherin erklärte, habe die Deutsche Post lange vor dem Ausbruch entsprechende Schutzmaßnahmen in Betriebsstätten umgesetzt und die Arbeitsprozesse umgestellt, dass möglichst wenige Mitarbeiter aufeinandertreffen und die Distanz zueinander halten können. Eine Mund-Nasen-Bedeckung sei Pflicht. Auch während der Pausen seien Mitarbeiter angehalten, Abstandsregelungen strikt zu wahren und soweit notwendig eine Maske zu tragen, so Blenn.

Sarah Stoffers

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