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„Europe’s Waiting Room“. Für ihre 2017 veröffentlichte Comicreportage besuchte Aimée de Jongh ein griechisches Flüchtlingslager.

© Aimee de Jongh: Drawing the Times

Comic-Journalismus im Museum: Reporter mit dem Zeichenstift

In Comic-Nationen wie Frankreich sind Comic-Reportagen schon länger etabliert. Doch auch hierzulande tut sich einiges, wie eine Berliner Ausstellung zeigt.

Sie beleuchten Hintergründe internationaler Konflikte, erzählen vom Alltag in Flüchtlingsheimen oder Einkaufszentren, und einer nimmt seine Leser mit auf die Tour eines Tiermediziners durch den Dschungel von Laos.

In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Comiczeichner als Reporter betätigt, vor allem in Frankreich gibt es mehrere Zeitschriften, die regelmäßig derartige Werke veröffentlichen.

Auch in Deutschland gewinnt das Genre an Bedeutung, so veröffentlichte die Bundeszentrale für politische Bildung 2017 zusammen mit dem Deutschen Comicverein das „Alphabet des Ankommens“, in Comicform verfasste Berichte über den Alltag von Geflüchteten in Deutschland.

Nun gibt das Berliner Museum für Kommunikation (Leipziger Straße 16) dem Thema ein großes Forum. Unter dem Titel „Zeich(n)en der Zeit. Comic-Journalismus weltweit“ wird dort ab Donnerstag, dem 23. Mai, eine vom Deutschen Comicverein in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Comic-Salon Erlangen erarbeitete Ausstellung mit Werken deutscher und internationaler Comicreporter zu sehen sein. Vertreten sind unter anderem Joe Sacco, Olivier Kugler, Victoria Lomasko und Ulli Lust.

Eröffnet wird die Ausstellung am 22. Mai um 19 Uhr, sie läuft bis zum 25. August.

Am 28. Mai um 18.30 Uhr diskutiert ein Podium von Fachleuten die Frage: „Was kann Comic-Journalismus?“ Es diskutieren Karoline Bofinger, Fotografin und Comicredakteurin bei „Le Monde diplomatique“, Augusto Paim, Journalist, Comicforscher und Doktorand an der Bauhaus-Universität mit Schwerpunkt Comicreportage, Beatrice Davies, Illustratorin und Comiczeichnerin, sowie Tagesspiegel-Redakteur Lars von Törne, Moderation: Nathalie Frank, Journalistin und Kuratorin der Ausstellung.

Zuvor gibt es am selben Tag um 17.30 Uhr eine Kuratorinnenführung mit Lilian Pithan und Nathalie Frank. (lvt)

Weitere Informationen zur Ausstellung auf der Website des Deutschen Comicvereins.

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