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Die Firma Wall GmbH wird die neuen modularen Häuschen ab 2019 in der Stadt aufbauen.

© Paul Zinken/dpa

City-Toiletten: Berlin bekommt neue Klos

Die künftige Berliner City-Toilette der Firma Wall ist modular, barrierefrei und unisex. Eine neue App erleichtert den Bezahlvorgang.

Einmal internationaler Vorreiter sein? Schön wär’s, Berlin. Allerdings: Das mit den öffentlichen Toiletten von Wall lief gar nicht so schlecht, bis das Konzept „Klo gegen Werbung“ angezweifelt wurde. Alles auf Null – aber nun kehrt Wall bekanntlich ganz offiziell als Gewinner der europaweiten Ausschreibung zurück. Am gestrigen Dienstag wurde in Sichtweite des Rathauses, aber auf der dem Regierenden abgewandten Seite, vorgeführt, wie das neue Stadtmöbel denn aussehen soll: mit grauem Steinzeug gefliest, eckig, cool.

Und es ist modular aufgebaut, was ja für moderne Flexibilität schlechthin steht. Zu deutsch: Es gibt einen würfelförmigen Grundbaustein, der grundsätzlich immer hingestellt wird, Unisex, versteht sich, mit Wickeltisch, barrierefrei. Je nach Bedarf kann er um ein oder mehrere Urinale und Kleintoiletten ergänzt werden, und ein Modell mit Kiosk gibt es auch noch. Schließlich soll das Ganze über eine Handy-App erschlossen werden, die den Weg zum nächsten Klo zeigt und auch den Bezahlvorgang (wie bisher: 50 Cent) erleichtern soll. Also: Niemand könnte sich beschweren, hieße das Ding „iToilet“ und käme aus Cupertino in Kalifornien – aber es stammt schlicht aus dem hauseigenen Entwicklungsbüro von Wall in Velten.

Nun muss es nur noch losgehen. 193 solcher Anlagen sind für die nächsten zwei Jahre geplant, mal kleiner, mal größer, und der Vertrag enthält eine Option für 86 weitere bis 2021. Nun fehlt nur noch ein berlinkompatibler Name - mit Blick zurück böte sich „Café Viereck“ an. Dann hätte das Ganze neben dem praktischen Zweck auch noch eine richtige historische Dimension.

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