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SPD-Fraktionschef Saleh will sich am Freitag im Tagesspiegel-Verlagshaus seinen Kritikern stellen

© Kai-Uwe Heinrich

Checkpoint-Debatte im Tagesspiegel: Streiten Sie mit Raed Saleh!

„Mir geht das permanente, anonyme Rumgehetze im Netz auf die Nerven“, sagt der SPD-Fraktionschef. Und macht ein Diskussionsangebot.

Telefonat mit Raed Saleh am Montagabend: „Mir geht das permanente, anonyme Rumgehetze im Netz auf die Nerven“, sagt der SPD-Fraktionschef. „Mich kotzt es an, dass sich Leute den echten Debatten nicht mehr stellen. Ich möchte in der Sache streiten. Von Angesicht zu Angesicht. So, wie es sich für eine Demokratie gehört“.

Was war passiert? Die AfD hat ein Bürogebäude in Spandau als potentiellen neuen Standort für ihre Bundes- und Landesgeschäftsstelle ausgemacht. Der Standort beherbergte bis 1987 das Kriegsverbrechergefängnis, in dem unter anderem Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß untergebracht wurde (und mutierte später zum Nazipilgerort). Belasteter Boden.

Dass sich die Partei ausgerechnet dort ansiedeln will, nennt Saleh dem Tagesspiegel gegenüber „perfide und fast schon makaber“ und sagt: „Wir brauchen keine Faschisten in Spandau.“ Was folgt, ist massive Kritik in den Kommentarspalten.

Beleidigungen und Wut

„Der verzweifelte Versuch des Herrn Saleh Wählerstimmen zu gewinnen.“ (InspectorBarneby) / „Saleh sollte mal googlen was Demokratie ist!“ (_rentier_) / „(...) die SPD bietet sich da immer an und hat selbst Adolf den Teppichbeisser an die Macht geholfen (und sei es nur durch Enthaltung, statt Nein).“ (uschatko) / „(...) Raed Saleh mit Schaum vor dem Mund. Großes Kino im Westen der Stadt... und ein schönes Zeichen der Ratlosigkeit in der Havelstadt!“ (Kapitel) (...) (...) (...)

[Dies ist ein Artikel aus dem Tagesspiegel Checkpoint. Lesen Sie Berlins beliebtesten Newsletter: Als kostenlose Kurzfassung oder das preisgekrönte Original. Zur Anmeldung geht’s hier entlang.]

Mittlerweile steht fest: Die AfD wird nicht nach Spandau ziehen. Eine Debatte wollen wir trotzdem starten. Keine anonyme, eine echte. Raus aus der virtuellen Welt, rein in 60 Minuten Wirklichkeit. Sich gegenübersitzen, reden lassen, zuhören, sprechen, streiten.

Einander verstehen oder auch nicht. An diesem Freitag, um 17 Uhr 30, im Tagesspiegel-Verlagshaus am Askanischen Platz. Jeder und jede der die Möglichkeit nutzen will, im wahren Leben die Wut, Hass oder Enttäuschung loszuwerden, die er oder sie andernfalls im Netz ablädt, ist eingeladen.

[...] Ich [halte] das für einen sehr guten Ansatz - ich glaube nämlich, dass ein großer Teil der Schärfe und Verbitterung in diesen Diskussionen daher kommt, dass die großen Parteien einfach nicht mehr die Stimmen der Menschen hören.

schreibt NutzerIn Prenzlbaer

Demokratie lebt vom Streit

Wie sollten die Parteien mit der AfD umgehen? Wie mit den Menschen in diesem Land? Was macht die SPD falsch? Was Raed Saleh? Anmeldungen (inklusive kurzer Begründung) nehmen wir unter Checkpoint@tagesspiegel.de entgegen. Weil Demokratie vom Streit lebt.

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