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Seit etwa 30 Jahren steht die Villa in Grunewald leer. Die Fassade wurde saniert – mehr geschah aber nicht.

© Cay Dobberke

Charlottenburg-Wilmersdorf: Zimmer frei in Grunewald

Seit rund drei Jahrzehnten steht eine denkmalgeschützte Villa in Grunewald leer. Anwohner ärgern sich über den Zustand. Aus dem Bezirksnewsletter Leute von Cay Dobberke.

Anwohner wundern und ärgern sich oft über die unbewohnte Villa an der Winkler Straße 2/ Ecke Wissmannstraße 18. Nach Kenntnis unserer Leserin Gudrun Wiechmann-Seifert steht das Baudenkmal mit Zugang zum Koenigssee sogar schon seit 34 Jahren leer, der Garten ist verwildert. 1921 hatte der Architekt Paul Zucker das „Landhaus Israel“ für den Lampenfabrikanten Felix Israel gestaltet. In den 1940er Jahren zog ein NS-Funktionär ein, und 1951 eröffnete eine Privatklinik, die wohl der letzte Nutzer war. Seit einigen Jahren gehört die Villa der Unternehmerfamilie Gutman.

Die Fassade wurde saniert – mehr geschah aber nicht. Am Zaun hängt noch eine im Herbst 2009 erteilte Baugenehmigung des Bezirksamts für die „Instandsetzung sowie Erweiterung des Bestandsgebäudes um einen Terrassenunterbau und Dachgeschossausbau“ aus. Laut Stadtentwicklungs-Stadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) wurde im vorigen Jahr ein neuer Bauantrag wegen des Denkmalschutzes abgelehnt. Diesmal „wollten die Eigentümer den Altbau verkleinern und neu dazubauen“. Aus der Firma Gutman Investment heißt es, die Entwicklung verzögere sich wegen „unterschiedlicher Meinungen“ in der Familie. Und so wird die Grunewalder Villa wohl noch lange wie ein Geisterhaus wirken – mitten in einer der begehrtesten und teuersten Wohnlagen Berlins.

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