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Ein irres Bild, das Bernd Clemens da aus dem Flugzeug geschossen hat: Am BER parken die Fanflieger anlässlich des Champions-League-Endspiels. Dort, wo die grüne Wiese mit dem Tower ist, soll übrigens einmal das zweite Terminal entstehen.

© euroluftbild/Clemens

Champions League Finale: Nach Fan-Ärger: Ex-Flughafenchef kritisiert Berlins Flughafen

Bei Events soll der Flughafen besser organisiert sein und auch Privatflieger nachts abheben lassen - das sind die Forderungen von Hans-Hennig Romberg. Er vertritt die Interessen der Geschäftsflieger. Schlimmer werde es, wenn Tegel geschlossen werd.

Das war für ihn nicht „hauptstadtlike“. Der ehemalige Flughafenchef und heutige Geschäftsführer des Interessenverbands der Geschäftsflieger (GBAA), Hans-Hennig Romberg, fordert für künftige Großereignisse mit starkem Flugverkehr ein anderes Konzept als das am Wochenende beim Endspiel der Champions League praktizierte Verfahren. Auf dem Rollfeld habe alles geklappt, bei der Abfertigung müsse aber nachgebessert werden, sagte Romberg dem Tagesspiegel. Der extra eingerichtete Abfertigungsbereich in Schönefeld habe nicht die Mindeststandards eines Flughafens erfüllt. So hatte sich, wie berichtet, der FC Barcelona beschwert. Die 5000 Fans hatten von chaotischen Zuständen gesprochen.

Moniert wurden lange Wartezeiten und fehlende Sitzgelegenheiten in den zu einem Interimsterminal umfunktionierten Messehallen am Flughafengelände bei Selchow. Das Problem habe bei der Anfahrt bestanden, sagte Romberg. Die Fans beider Mannschaften waren mit Bussen vom Stadion zum Flughafen gebracht worden. Durch die Massenanfahrt sei es zu langen Staus vor den Sicherheitskontrollen gekommen, sagte Romberg. Romberg schlägt vor, in Zukunft die Anreise so zu staffeln, dass die Busse zielgerichtet zum Abflug der Flugzeuge ankommen. Dies müssten die Veranstalter organisieren.

Außerdem fordert Romberg, dass bei ähnlichen Veranstaltungen, zu denen Privatflieger in großer Zahl ankommen, auch für diese das Nachtflugverbot aufgehoben wird – wie am Wochenende für den Charterverkehr. Die Privatmaschinen verursachten weit weniger Lärm als die großen Jets, sagte Romberg. Am Wochenende war sogar der Jumbojet Boeing 747 im Einsatz. Die Privatpiloten konnten erst nach dem Ende des sonst üblichen Nachtflugverbots starten.

Bei der Vergabe des Endspiels habe man noch angenommen, dass in Schönefeld 24 Stunden geflogen werden dürfe, kritisierte GBAA-Präsident Peter Gatz. „Gerade die Fußball-Offiziellen werden nicht vergessen, dass sie in Berlin so behandelt werden“, sagte Gatz.

Ein weiteres Problem werde es geben, wenn Tegel geschlossen sein wird, sagte Romberg. Dann fehle am BER der Platz zum Abstellen von Maschinen. Romberg hatte sich früher dafür eingesetzt, Tegel als Regierungsflughafen zu behalten und von Geschäftsfliegern mitnutzen zu lassen.

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