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Henkels Wahlkampf steht schon in den Startlöchern: Plakate, Flyer und Material seien bestellt.

© Jörg Carstensen/dpa

CDU in Berlin-Mitte: Frank Henkel hält an Kandidatur für den Bundestag fest

Es gibt Gerüchte, dass Ex-Innensenator Henkel sich nicht weiter um einen Sitz im Parlament bemühen möchte. Doch diese wehrt er entschieden ab: "Ich freue mich auf den Wahlkampf".

Von Sabine Beikler

Wo ist Frank Henkel? Auf SMS und Anfragen, wie er als früherer Innensenator das Versagen der Berliner Behörden im Fall Amri bewertet, reagiert der CDU-Politiker nicht. Er selbst war nicht ganz unbeteiligt an der Arbeit der Sicherheitsbehörden während seiner Amtszeit von 2011 bis 2016. Nun will die Koalition einen Untersuchungsausschuss einrichten, in dem es auch um mögliche Fehler und Versäumnisse des Ex-Innensenators gehen wird.

Peu à peu hat sich der 53-Jährige nach der Wahlniederlage im September von allen Ämtern verabschiedet: als Senator und Bürgermeister, als CDU-Parteichef, als Kreisvorsitzender im Regierungsbezirk Mitte. Henkel ist Abgeordneter, arbeitet mit im Wirtschaftsausschuss. Und er hat gegen den Bundestagsabgeordneten Philipp Lengsfeld die Nominierung als CDU-Kandidat für das Direktmandat mit deutlicher Mehrheit gewonnen.

Henkel will Wahlkreis gewinnen

Im mit gut 1400 Mitgliedern drittgrößten Berliner CDU-Kreisverband gibt es Gerüchte, Henkel wolle an der Kandidatur nicht festhalten. Er habe „keine Lust“ darauf, sagt ein CDU-Spitzenmann. „Das ist definitiv falsch, ein Fake“, betont Henkel auf Anfrage. „Ich bin hochmotiviert und freue mich sehr auf den Wahlkampf. Mein Team ist zusammengestellt, die Finanzierung steht.“ Plakate, Flyer und sonstiges Material seien bestellt. „Termine werden geplant, also alles im Plan. Wer auch immer etwas anderes behauptet, lügt“, so Henkel weiter. Auf Facebook postet er Bilder von Einladungen im Ortsverband Wedding zum Wahlkampf. Ein Coach legt ihm beim Krafttraining die Hände auf die Schulter. Drüber steht: „Los geht’s! Ich mach mich ,Fit für Berlin’.“

Der neue Kreisvorsitzende Sven Rissmann sagt: „Eine Kandidatendiskussion gibt es nicht. Der Kreisverband steht geschlossen hinter Frank Henkel.“ Und Generalsekretär Stefan Evers betont, dass Henkel mit einem „sehr guten Ergebnis“ nominiert worden sei. Er kämpfe in Mitte „wie kaum ein Zweiter. „Es gibt eine realistische Chance den Wahlkreis zu gewinnen.“ Nach Umfragen gilt jedoch der Wahlkreis Mitte für die SPD-Direktkandidatin Eva Högl als sicher.

Ein Wahlkreisanwärter kann seine Kandidatur bis Ende der Einreichungsfrist am 17. Juli zurückziehen. Danach kann ein Kreiswahlvorschlag nur bei Tod oder dem Verlust der Wählbarkeit geändert werden. Nach der Zulassungsentscheidung am 28. Juli können nur bei einem Todesfall Nachwahlen stattfinden. Selbst nach Versendung der Briefwahlunterlagen am 14. August können noch Nachwahlen stattfinden.

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