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In Berlin wird ein neuer Betreiber für den Leihfarrad-Service gesucht.

© Picture Alliance/dpa

"Call a Bike": Neuer Betreiber für Leihrad-Service in Berlin gesucht

Der Vertrag mit der Deutschen Bahn über den Leihfahrrad-Service läuft aus. Ein neuer Betreiber wird gesucht. Das System soll an sich beibehalten werden, aber es sind mehr Stationen geplant.

Mehr Geld gibt’s zunächst nicht – aber die Leihfahrräder der Deutschen Bahn (Call a Bike) sollen weiter genutzt werden können. Die Stadtentwicklungsverwaltung habe zusammen mit den Bezirken eine Übergangslösung mit der Bahn vereinbart, sagte die Sprecherin der Verwaltung, Petra Rohland. Die bisherige Zuschussvereinbarung – eine Million Euro im Jahr – läuft Ende des Jahres aus, die Ausschreibung für einen neuen Betreiber ist aber erst jetzt auf den Weg gebracht worden. Vor dem Sommer könnte damit ein neuer Betreiber kaum an den Start gehen. In der Übergangszeit muss die Bahn das Leihradsystem allein finanzieren. Kostendeckend ist es nicht.

Laut der Auftragsbekanntmachung im Europäischen Amtsblatt soll das Verfahren auf fünf Bewerber beschränkt werden. Mit dabei sein will auch wieder die Deutsche Bahn. „Wir werden um den Auftrag kämpfen“, sagte ein Sprecher am Dienstag. Es gibt aber auch andere potenzielle Bewerber.

1750 Räder, 175 Stationen

Der Senat will das bisherige System beibehalten – mit festen Stationen, an denen die Räder abgeholt und zurückgegeben werden können. Ursprünglich konnten sie überall innerhalb des S-Bahn-Rings abgestellt werden. Das war am Ende der Fahrt einfach, erschwerte aber das Auffinden eines Rades beim Start. Zudem mussten nicht genutzte Räder eingesammelt werden, was Kosten verursachte.

Die Zahl der Räder soll mit 1750 mindestens konstant bleiben; die Zahl der Stationen soll sich dagegen von 150 auf 175 oder mehr erhöhen. Ziel des Landes sei „ein kostengünstiges, dichtes, benutzerfreundliches System mit minimalen Zugangshürden für (potenziell) Nutzende“ heißt es in der Ausschreibung. Hauptzielgruppe seien die Berliner, die innerhalb des S-Bahn-Rings kurze Distanzen mit dem Rad zurücklegen und die das Leihfahrrad mit dem Nahverkehr kombinierten. Aber auch Besucher sollen auf den geliehenen Rädern durch die Stadt strampeln können. Der Vertrag soll fünf Jahre gelten, in denen der Senat insgesamt sieben Millionen Euro beisteuern will. Eine Verlängerung um drei Jahre ist – bei ausreichender Nachfrage – möglich.

Wer auf ein Leihrad steigen will, muss sich einmal anmelden. Beim Pauschaltarif sind die ersten 30 Minuten jeder Fahrt gratis. Möglich ist aber auch, jede Runde einzeln abrechnen zu lassen. Rund 80.000 Nutzer sind derzeit registriert, die 2013 fast 200.000 Fahrten zurückgelegt hatten. Das System gilt als ausbaubar. Der künftige Betreiber solle deshalb laut Ausschreibung auch Innovationen entwickeln.

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