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Ein Zug im U-Bahnhof Gneisenaustraße.

© Kitty Kleist-Heinrich

BVG wollte Pilotprojekt starten: VBB erteilt Homeoffice-Ticket in Berlin eine Absage

Ein digitales Kontingent an Fahrkarten für einen bestimmten Zeitraum: Die BVG wollte das als Pilotprojekt starten, doch im Verkehrsverbund gibt es Bedenken.

Für Bus- und Bahnkunden in Berlin wird es vorerst kein „Homeoffice-Ticket“ geben. Es war als rein digitales Kontingent von Fahrkarten gedacht, die in einem bestimmten Zeitraum genutzt werden können - so die Idee der Berliner Verkehrsbetriebe für ein Pilotprojekt im Berliner Stadtgebiet. Im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg konnte darüber aber bisher keine Einigkeit erzielt werden, wie aus einer Verbandsmitteilung hervorgeht.

Für das Pilotprojekt bedürfe es eines weiteren Austausches, hieß es. Dabei solle es um ein flexibles Ticketangebot gehen, „das die unterschiedlichen räumlichen und verkehrlichen Bedingungen in Berlin genauso wie in Brandenburg berücksichtigt“.

In dem Verbund machen rund 40 Verkehrsunternehmen beider Länder einen gemeinsamen Tarif. Welche konkreten Einwände es aus Brandenburg gab, blieb offen. Der VBB erklärte lediglich, dass die Beteiligten finanzielle, politische und gesellschaftliche Bedarfe abwögen.

Die neue BVG-Chefin Eva Kreienkamp hatte Anfang des Jahres über sogenannte „Best-Buy“-Möglichkeiten gesprochen, bei denen der günstigste Preis je nach Nutzung abgerechnet wird - entweder der Kauf mehrerer Einzelfahrscheine oder eines Wochentickets.

Ebenfalls denkbar seien aufladbare Karten, von denen Geld abgebucht werde abhängig von der jeweiligen Fahrt und Entfernung, erklärte Kreienkamp seinerzeit. Derartige Karten für den öffentlichen Nahverkehr sind etwa schon aus London bekannt, wo es die „Oyster Card“ gibt.

Anstoß zum Homeoffice-Ticket kam von der SPD Marzahn-Hellersdorf

Mit Homeoffice-Tickets versuchen Verkehrsunternehmen, Kunden zurückzugewinnen, die in der Pandemie ihre Abonnements gekündigt haben. Stuttgart etwa hat ein digitales 10er-Tagesticket eingeführt für Kunden, die mal zu Hause und mal im Büro arbeiten. Auch die Deutsche Bahn hat für den Nahverkehr ein 10er-Tagesticket eingeführt.

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In Berlin hatte die SPD Marzahn-Hellersdorf im vergangenen Herbst ein entsprechendes Angebot angeregt - in Form eines Zehn- oder Zwölf-Tages-Tickets für Leute, die in der Coronakrise öfter von zu Hause arbeiten.

Die Argumentation der Genossen: Es fehle zwischen den Zeitkarten für eine feste Woche oder einen Monat auf der einen und Vier-Fahrten-Karten auf der anderen Seite eine Lösung, die für Teilzeit-Pendler attraktiv wäre, die nur einige Tage in der Woche ins Büro müssen oder gelegentlich zu Meetings und Terminen fahren. (Tsp, dpa)

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