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56 Liter Diesel verbrauchen die Gelenkbusse der BVG im Durchschnitt auf 100 Kilometern.

© Kai-Uwe Heinrich

BVG-Busse sind enorme Kraftstoffresser: Ist das 3-Liter-Auto klimaschonender als der Bus?

3,3 Liter Diesel braucht es, um den durchschnittlichen Reisenden im BVG-Bus 100 Kilometer durch Berlin zu fahren. Sind die Busse weniger ökologisch als gedacht?

Seit 2005 sind die Busse des Typs Solaris Schlenki mehr als eine Millionen Kilometer durch Berlin gefahren. Den Rekord hält der Bus B-V 4220: 1.90.435 Kilometer hatte er Ende Juni auf dem Tacho, kein BVG-Bus fuhr mehr. Dabei hat der einstöckige Gelenkbus – bei einem Verbrauch von 56 Litern Diesel auf hundert Kilometern – 666 664 Liter Sprit weggegurgelt. Das entspricht 1767 Tonnen Kohlendioxid.

Die Zahlen, die aus einer Antwort auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe (FDP) hervorgehen, zeigen: BVG-Busse sind enorme Kraftstofffresser. BVG-Doppeldecker schlucken sogar 63 Liter auf 100 Kilometern. Aber auf welchen Verbrauch kommt ein durchschnittlicher Passagier? 3,3 Liter Sprit braucht es laut BVG im Durchschnitt, um einen Fahrgast mit dem Bus hundert Kilometer durch Berlin zu fahren.

Die Zahl ergibt sich aus einem kleinen Dreisatz: Ungefähr 50 Millionen Liter Diesel tanken die BVG-Busse jährlich. Alle Passagiere zusammen fuhren 2018 etwas mehr als 1,5 Milliarden Kilometer mit den Bussen. Teilt man das Erste durch das Zweite und multipliziert mit 100, ergibt sich ein Verbrauch von 3,3 Litern Diesel auf hundert Kilometern.

Ist man allein im Drei-Liter-Auto also umweltschonender unterwegs als mit dem Bus? Die BVG wiegelt ab. Selbst sparsame Verbrenner verbrauchen im Stadtverkehr, in dem die BVG-Busse fahren, in aller Regel mehr als fünf Liter, sagt ein Sprecher. Anders gesagt: Zwei Leute im Kleinwagen sind umweltschonender unterwegs als der durchschnittliche Bus-Passagier.

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