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11,7 Prozent der Schulabgänger in Berlin haben keinen Hauptschulabschluss.

© Armin Weigel/dpa

Bundesweite Caritas-Studie: Meiste Schulabgänger ohne Abschluss kommen aus Berlin

11,7 Prozent der Schulabgänger in Berlin hatten 2017 keinen Hauptschulabschluss. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 6,9 Prozent.

In Berlin verlassen deutschlandweit die meisten Jugendlichen die Schule ohne einen Abschluss. Das hat eine am Montag veröffentlichte Studie der Caritas ergeben. Laut dieser hatten 2017 11,7 Prozent der Schulabgänger keinen Hauptschulabschluss. 2015 waren es noch 9,3 Prozent. Der Bundesdurchschnitt lag im Jahr 2017 bei 6,9 Prozent. Sie war damit einen Prozentpunkt höher als 2015 und lag auf demselben Niveau wie vor zehn Jahren. Bundesweit waren laut Caritas über 52.000 Jugendliche betroffen.

Die Caritas betrachtet die Entwicklung mit Besorgnis. „Die weiter hohe Zahl junger Menschen, die ohne Abschluss ihre Schullaufbahn beenden, macht uns große Sorgen“, erklärte die Caritas-Sozialexpertin Eva Welskop-Deffaa. „Viele von ihnen begegnen uns in den nächsten Jahren wieder - beispielsweise in der Allgemeinen Sozialberatung, in der Schwangerenberatung oder aber in der Schuldnerberatung.“

Den Anstieg der Abbrecherquote führen die Studienautoren auch auf die gestiegene Zuwanderung zurück. Für viele zugewanderte Jugendliche sei es eine große Herausforderung, innerhalb kurzer Zeit eine neue Sprache zu lernen und einen Schulabschluss zu machen, erklärten sie.

Hinzu komme, dass die schulische Vorbildung der jungen Zuwanderer sehr unterschiedlich sei. Ein weiteres Hemmnis gerade auch für geflüchtete Kinder und Jugendliche bestehe darin, dass sie während der Unterbringung in einer Erstaufnahmeeinrichtung häufig nicht sofort eine Schule besuchen können.

Nötig sei nun, „die Bildungschancen derer zu verbessern, die eine zweite Chance brauchen“, erklärte Welskop-Deffaa. Dazu bedürfe es unter anderem der Lernförderung, der Begleitung von schulmüden Jugendlichen und vielfältiger Beratungs- und Unterstützungsangebote für Zuwanderer. (AFP)

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