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Merkel plädiert für ein gesamtdeutsches Denken.

© Jens Meyer/AFP

Bundeskanzlerin äußert sich zur Einheit: Nach 30 Jahren noch „einiges zu tun“

Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach in ihrem Podcast über 30 Jahre Deutsche Einheit. Diese sei schon jetzt „ein großer Erfolg“, viele Probleme gilt es jedoch weiter zu bewältigen.

In den drei Jahrzehnten seit dem Mauerfall ist in Deutschland nach Ansicht von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits viel erreicht worden. Allerdings bleibe noch „einiges zu tun“, sagte Merkel am Samstag in ihrem Podcast zum Tag der Deutschen Einheit.

Als Beispiel führte die Kanzlerin an, die Wirtschaftskraft der neuen Bundesländer habe damals noch 43 Prozent der Wirtschaftskraft der alten Länder betragen - bis heute sei sie auf 75 Prozent gestiegen. „Also ein großer Erfolg“, sagte die Kanzlerin. „Andererseits bleibt noch eine Wegstrecke zurückzulegen. Und so ist es in vielen Bereichen.“

Nach Merkels Worten müssten einerseits die Unterschiede zwischen Ost und West weiter angeglichen werden, etwa im Rentensystem. „Auf der anderen Seite geht es darum, die Zukunft gemeinsam zu gestalten, das heißt gesamtdeutsch auch zu überlegen, wo gibt es unterschiedliche Lebenssituationen“, sagte sie.

„Deshalb ist ein großes Projekt für die Bundesregierung, die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Teilen Deutschlands, zwischen Land und Stadt genauso wie zwischen Nord und Süd und Ost und West.

Das von der Landesregierung Schleswig-Holstein festgelegte Motto „Mut verbindet“ für die diesjährigen Feiern zur Deutschen Einheit erinnere an den 1989 und auch danach gezeigten Mut vieler Menschen, „um die deutsche Einheit Realität werden zu lassen“.

Keine Pauschalisierungen

Merkel vertrat die Ansicht, dass man nicht „pauschal zwischen Ost und West unterscheiden sollte, denn es gibt jetzt ja doch viele Jahre gemeinsamen Lebens“. Zu dem nun anbrechenden Jubiläumsjahr zwischen dem 30. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November und dem 30. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2020 habe die Bundesregierung die Kommission „Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ gegründet.

In dieser solle, so Merkel, mit den Bürgern über alles Verbindende und auch das noch Trennende gesprochen werden. „Das ist unsere Antwort auf die noch bestehenden Unterschiede, aber auch auf das Viele, das bereits erreicht worden ist.“ (dpa)

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