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Flaschen, die vor und auf Altglascontainern aufgereiht wurden, weil diese überfüllt sind.

© Felicitas J.

Update

BSR zum Altglas-Streit: Dürfen Glascontainer in den Höfen bleiben?

Der Ärger über die geplante Abschaffung der Altglas-Behälter in Wohnhöfen ist groß. Die BSR erklärt nun, der Umstellung könne widersprochen werden.

Von Christian Hönicke

Nach großer Empörung von Anwohnern macht die BSR Streit um die Altglas-Entsorgung in Wohnhöfen einen Rückzieher: Die Glascontainer sollen nun doch nicht einfach einseitig abgeschafft werden, wie es die Neuordnung des Recyclings in Berlin bislang vorsah. Die Umstellung von Glascontainern im Hof auf die sogenannten „Iglus“ an zentralen Plätzen solle auf „Freiwilligkeit“ basieren, teilte die BSR am Donnerstagnachmittag mit.

Vor allem außerhalb des S-Bahn-Rings sollten die „wohnortnahen“ Container großflächig durch zentrale Altglas-„Iglus“ im öffentlichen Straßenland ersetzt werden - gut 17.000 Standorte sollten betroffen sein. Die Umweltverwaltung, die BSR und die Betreibergesellschaften des Dualen Systems bezeichneten das derzeitige System, das seit gut 25 Jahren existiert, als nicht mehr zeitgemäß.

Große Proteste von Anwohnern und Lokalpolitikern

Gegen diese Maßnahme formierte sich Widerstand von Anwohnern und Lokalpolitikern, die unzumutbar lange Wege gerade für Ältere befürchteten. Am Donnerstag erklärte die BSR nun, dass die Abschaffung nicht zwangsweise durchgesetzt werden soll. „Die Umstellung basiert wie das ganze System auf Freiwilligkeit“, teilte BSR-Sprecher Thomas Klöckner dem Tagesspiegel mit.

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Er verwies darauf, dass Eigentümer und Hausverwaltungen die Möglichkeit hätten, der Umstellung zu widersprechen, wenn sie „unangemessen hart“ für sie sei. Dies sei auch dem Abgeordnetenhaus schon schriftlich mitgeteilt worden. Allerdings wird Hauseigentümern in dem Schriftstück lediglich zugesichert, man würde auf einen entsprechenden Antrag hin „ihre spezifische Situation noch einmal überprüfen“.

BSR-Sprecher Klöckner stellte nun klar, dass man die Umstellung im Falle eines begründeten Widerspruchs nicht durchführen werde. Dann werde auch nicht abgezogen. Es gehe aber grundsätzlich weiter darum, das bestehende System zu optimieren, sagt Klöckner. „Wenn es in einem Hof einen Container gibt und direkt davor auf der Straße ein Iglu, braucht man nicht beides.“

Dementi der BSR: Kein Rückzieher gemacht

Die BSR wies am Donnerstagabend die Darstellung zurück, sie habe im Altglas-Streit einen Rückzieher gemacht. Es sei nicht so, dass die Altglastonnen jetzt generell auf den Höfen bleiben könnten. „Es gibt diesbezüglich keinen neuen Sachstand.“ Die Ansprechpartner für dieses Thema seien in erster Linie die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie die Dualen Systeme.

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