Bruttoinlandsprodukt: Berlin ist Wachstumsmeister
Bereits zum fünften Mal in Folge ist die Berliner Wirtschaft stärker gewachsen als im Rest der Republik. Die Wirtschaft warnt dennoch vor zu viel Euphorie.
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Die Berliner Wirtschaft ist 2018 um 3,1 Prozent gewachsen und damit stärker als in allen anderen Bundesländern, teilte das Statistikamt für Berlin-Brandenburg am Freitag mit. In Deutschland lag das Plus 2018 bei 1,4 Prozent. Der Anstieg lag damit das fünfte Jahr in Folge oberhalb des Länderdurchschnitts.
Die hauptstädtische Wirtschaft zeigte sich branchenübergreifen stark: Sowohl das Produzierende Gewerbe als auch die Dienstleistungen wuchsen stärker als in den anderen Bundesländern. Am besten entwickelten sich die Informations- und Kommunikationsbranche mit einem Zuwachs von 7,3 Prozent. Auf ihn entfielen 20 Prozent der gesamten Zunahme der Berliner Wirtschaftsleistung.
Wirtschaftssenatorin Ramon Pop zeigte sich optimistisch, dass das laufende Jahr für die Wirtschaft positiv verlaufen werde. „Auch 2019 wird Berlin mit etwa zwei Prozent schneller wachsen als der Bundesdurchschnitt. Jahr für Jahr machen wir Boden gut und verbreitern die Basis des Wohlstands in unserer Stadt“, sagt die Grünen-Politikerin.
Auch die Löhne stiegen zum fünften Mal in Folge
Der Aufschwung macht sich auch in den Portemonnaies der Arbeitnehmer bemerkbar: Zum fünften Mal in Folge stiegen die Bruttolöhne mit 4,2 Prozent in der Hauptstadt deutlich stärker als in jedem anderen Bundesland. Nicht ganz so gut lief es etwa in der Nachbarschaft, in Brandenburg, wo die Löhne nur um 3,2 Prozent höher ausfielen als im Jahr zuvor.
Aber was bedeutet das für die Durchschnittverdienste? Laut Statistikamt betrugen die durchschnittlichen Bruttolöhne in Berlin 36 146 Euro und in Brandenburg 29605 Euro je Arbeitnehmer. Der Durchschnitt aller Länder betrug 35 229 Euro. Berlin lag damit um 2,6 Prozent darüber, Brandenburg 16 Prozent darunter.
Verbände warnen vor zu viel Euphorie
Die Wirtschaftsverbände warnten am Freitag angesichts der positiven Entwicklung allerdings vor zu viel Euphorie. „Angesichts des wachsenden konjunkturellen Gegenwinds ist rasches Handeln gefragt“, sagte Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). „2019 werden die Wachstumszahlen für Brandenburg wie für Berlin geringer ausfallen.“ Debatten etwa über Enteignungen wie in Berlin lenkten von den wirklich wichtigen Herausforderungen für den Standort ab, sagte Schirp. „Die Hauptstadt muss sich dringend um Wohnungsbau, den Ausbau der Infrastruktur und bessere Schulen kümmern.“
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