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Gedenkstelle am Breitscheidplatz (Archivbild)

© Christian Mang/REUTERS

Breitscheidplatz-Attentat nicht vollends aufgeklärt: Die Angehörigen der Opfer sind zu Recht unzufrieden

Das Attentat auf dem Weihnachtmarkt ist nicht aufgeklärt, zu viele Fragen bleiben offen. Die neue Regierung kann das ändern. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sabine Beikler

Einen Tag nach dem Attentat auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz betonte Angela Merkel am 20. Dezember 2016, diese Tat „wird aufgeklärt werden, in jedem Detail“. Dieses Versprechen nach lückenloser Aufklärung wurde nicht gehalten.

Parlamentarische Untersuchungsausschüsse im Bundestag und im Abgeordnetenhaus arbeiteten heraus, wie die Summe aller Fehler der Sicherheitsbehörden diesen Anschlag erst möglich machten: die fatale Fehleinschätzung des späteren Attentäters Amri, mangelhafter Informationsaustausch zwischen den Behörden, schlechtes Gefährdermanagement und eine allzu passive Rolle des Verfassungsschutzes.

[Lesen Sie auch: Wie sich zwei Feuerwehrmänner an die Nacht auf dem Breitscheidplatz erinnern (T+)]

Genau in diese Wunde legen Opfer und Hinterbliebene zurecht ihre Finger, wenn sie in einem Offenen Brief von der neuen Ampel-Koalition weitergehende Ermittlungen fordern. Die Sicherheitsbehörden halten an der Einzeltäterthese fest und zeigen kein gesteigertes Interesse, mögliche Mitwisser, Helfer und Auftraggeber des tunesischen Attentäters aufzuspüren.

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Stattdessen wurden damalige Gefährder und Bekannte von Amri schnell abgeschoben. Wer hatte Amri bei seiner Flucht geholfen, wo befindet sich der mutmaßliche IS-Auftraggeber?

Statt einer Blockadehaltung muss die neue Regierung die Hintergründe des Anschlags rückhaltlos aufklären.

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