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Seit September 2020 grassiert in Brandenburg die Afrikanische Schweinepest.

© Tino Plunert/dpa

Brandenburger Landwirte schlagen Alarm: Bundeskanzlerin soll Schweinepest wirksam bekämpfen

Schweinehalter aus Brandenburg und anderen ostdeutschen Bundesländern fordern, dass die Bekämpfung der Schweinepest zur Chefsache gemacht wird.

Schweinehalter aus Ostdeutschland haben sich mit einem Hilferuf an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. Sie solle den Kampf gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zur Chefsache machen und koordinieren. Länder und Landkreise gingen „nicht grundlegend und mit der nötigen Durchsetzungskraft“ gegen die Seuche vor, hieß es am Dienstag in einem offenen Brief der fünf Schweinehalter-Verbände aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.

Die Seuche kostet die deutsche Schweinefleischbranche mit ihren 23.000 Betrieben nach Angaben der Verbände jährlich mehrere Milliarden Euro. „Etliche landwirtschaftliche Betriebe mussten wegen der Folgen der ASP schon aufgeben, viele weitere stehen vor dem Ruin“, hieß es in dem Schreiben.

Die Afrikanische Schweinepest grassiert seit September 2020 unter Wildschweinen in Deutschland. Bislang sind Brandenburg und Sachsen betroffen mit rund 900 verendeten Tieren, bei denen die Krankheit nachgewiesen wurde. Sie ist für Menschen ungefährlich, für Hausschweine endet sie aber meist tödlich.

Es gebe kein schlüssiges Konzept, kritisieren die Landwirte

Ein Überspringen der Seuche auf Hausschweine würde nach Einschätzung der Verbände „sofort einen weiteren ruinösen Preisverfall bewirken.“ Der Preis für Schweinefleisch sei bereits stark gesunken, weil wichtige Abnehmer fehlen. Es bestehen Ausfuhrverbote von Schweineteilen in Nicht-EU-Staaten, besonders in asiatische Länder.

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Der Bau von Schutzzäunen komme nur schleppend voran, für die Ausrottung der Seuche gebe es kein schlüssiges Konzept, kritisierten die fünf Verbände. Der Bund verweise an die Länder, die Länder verwiesen an die Landkreise und die Kreisverwaltungen hätten nicht die nötigen finanziellen Mittel, um mit professionellen Zaunbaufirmen schnell und gründlich Gebiete abzusperren. (dpa)

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