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Feuerwehrleute löschen ein brennendes Auto - Symbolbild.

© Steffen Tzscheuschner dpa

Brandanschlag auf Journalist: Linksextremisten zünden Auto von Gunnar Schupelius an

Für den Brandanschlag auf das parkende Auto des bekannten Kolumnisten ist ein Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene aufgetaucht.

Das Auto des „B.Z““-Journalisten Gunnar Schupelius, das in der Nacht zu Dienstag in Wilmersdorf komplett ausgebrannt ist, wurde mutmaßlich von Linksextremisten in Brand gesetzt. Das geht aus einem mutmaßlichen Bekennerschreiben hervor, das am Dienstag auf der Internet-Plattform „Indymedia“ veröffentlicht wurde.

Demnach sei Schupelius zum Ziel geworden, da er „als Stichwortgeber von Rassist*innen, Rechten und von Reaktionären auf allen Feldern“ diene, heißt es in dem Schreiben, das eine „Prinzessin Latte“ verfasst hat. Der Text endet mit Grüßen an die „Feministischen Autonomen Zellen“. Diese hatten sich kürzlich zu einem mutmaßlichen Anschlag auf ein Fahrzeug vor dem Gebäude einer Freikirche in Tübingen bekannt.

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Gäste einer Wilmersdorfer Kneipe hatten laut Angaben der Polizei gegen 2 Uhr in der Nacht vor Silvester das in Flammen stehende Auto in der Wiesbadener Straße bemerkt. Bei dem Feuer wurde das Fahrzeug völlig zerstört. Es ist bereits der zweite Anschlag auf ein Fahrzeug des „B.Z.“-Kolumnisten Schupelius. Schon 2014 hatten mutmaßlich linksextreme Täter sein Auto in Brand gesetzt.

Bezirksbürgermeister Naumann (SPD) solidarisiert sich mit Schupelius

Der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann (SPD), äußerte sich am Donnerstag: Derzeit werde das mutmaßliche Bekennerschreiben vom Staatsschutz analysiert. „Sollten sich die darin enthaltenen Hinweise auf eine linksextremistische Urheberschaft bestätigen, so gilt auch hier – wie bei rechtsextremistischen oder radikalreligiös motivierten Gewalttaten –, dass das staatliche Gewaltmonopol unangetastet bleiben muss.“ Schupelius und seiner Familie gelte „die volle Solidarität des Bezirksamtes“, so Naumann.

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Auch der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes, Frank Überall, verurteilte den Anschlag. Er sei „ein widerlicher Angriff auf die Pressefreiheit“, schrieb er auf Twitter.

Der „B.Z“-Polizeireporter Axel Lier äußerte sich am Tag nach dem Anschlag auf Twitter wütend: „Man kann über Meinungen streiten, sich nicht mögen, die B. Z. nicht lesen, was weiß ich. Aber das hier ist der zweite, heimliche Anschlag auf den Wagen meines Kollegen. Ihr ändert dadurch nichts, Feiglinge!“

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