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Solidaritätsbesuch. Vizekanzler Sigmar Gabriel (2.v.li.), der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Aiman A.Mazyek (li.), Fazli Altin, Präsident der Islamischen Föderation (2.v.re.) und Ali Kizilkaya, Vorsitzender des Islamrates.

© Stephanie Pilick/dpa

Brand in Kreuzberg: Gabriel spricht von "Attentat" auf Mevlana-Moschee

Vizekanzler Sigmar Gabriel hat die Mevlana-Moschee in Kreuzberg besucht. Dort war am 12. August ein Feuer ausgebrochen. Laut Polizei steht allerdings noch nicht fest, ob es Brandstiftung war.

SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel hat bei einem Besuch der durch Feuer schwer beschädigten Mevlana-Moschee in der Skalitzer Straße in Kreuzberg von einem „Attentat“ gesprochen. Brandanschläge auf Moscheen, Synagogen und Kirchen seien immer auch „ein Anschlag auf das Zentrum der Gesellschaft“, sagte der Vizekanzler am Sonnabend. Gerade angesichts des Konflikts im Irak gelte es, ein Zeichen des friedvollen Zusammenlebens der Religionen zu setzen, es dürfe keinen Kampf der Kulturen geben.

Wie berichtet, war in einem noch nicht fertiggestellten Anbau der Moschee in der Nacht zum 12. August ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen verrußten auch die Fassade der Moschee. Ob der Brand gelegt wurde, steht noch nicht fest. Laut Polizei ist bisher weder die Möglichkeit einer gezielten oder fahrlässigen Brandstiftung noch ein technischer Defekt auszuschließen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte, es habe zuletzt zwei andere Brandanschläge auf Moscheen in Bielefeld gegeben, zudem auf eine Synagoge in Wuppertal, die er zuvor besucht hatte. Angriffe auf jegliche Art von Gotteshäusern seien ein Angriff auf die Gesellschaft. „Wir sind erschüttert und verurteilen das auf das Schärfste.“ Mayzek sprach sich für erhöhten Polizeischutz aus. Als „wichtiges Zeichen, dass das nicht nur ein muslimisches Problem ist“, wertete Fazli Altin, der Präsident der Islamischen Föderation in Berlin, den Besuch Gabriels.

Dieser hatte zuvor am Rande einer SPD-Präsidiumssitzung bekräftigt, Angriffe gegen den Islam seien „genauso verabscheuungswürdig wie Antisemitismus“. Kritik und Vorgehen gegen den Terror der Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) seien nicht gegen den Islam und die Muslime generell gerichtet. Der „Islam gehört zu Deutschland“, zitierte Gabriel den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. dpa,KNA

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