zum Hauptinhalt
Ein Hubschrauber der Bundespolizei bei Löscharbeiten in einem Waldstück in der Lieberoser Heide.

© dpa

Brände in Brandenburg: Hitze und Wind entfachen neue Feuer

Am Mittwochnachmittag haben die Hitze und der auffrischende Wind in Brandenburg zu neuen Bränden geführt. Die Temperaturen erschweren die Löscharbeiten.

Von Sandra Dassler

Die extreme Hitze und der auffrischende Wind haben in Brandenburg zu zahlreichen neuen Bränden geführt. Hatte es bis zum Mittag vor allem kleinere Feuerwehr-Einsätze gegeben, brachen am Nachmittag auch größere Feuer aus wie etwa nördlich von Fürstenberg: In der Nähe von Priepert an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern brannte der Wald. Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste die Bundesstraße 96 (Berlin-Stralsund) zwischen Fürstenberg und Neustrelitz gesperrt werden. Auch die Bahn konnte dort mehrere Stunden lang nicht mehr fahren. Autofahrer wurden gebeten, den Bereich so weiträumig wie möglich zu umfahren. Fernfahrer Richtung Ostsee sollten über die A19 und A24 beziehungsweise die A20 und A11 ausweichen.

Auch im Landkreis Oder-Spree brach am Nachmittag ein offenbar größerer Waldbrand aus. „Wir haben ein Feuer im Bereich Eisenhüttenstadt-Ziltendorf-Wiesenau, können aber noch keine genauen Angaben über die Lage machen“, hieß es in der Leitstelle Frankfurt (Oder). Die Straße zwischen Wiesenau und Ziltendorf wurde gesperrt. Weil es auch hier eine starke Rauchentwicklung gab, wurden die Anwohner gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Bis zum frühen Mittwochnachmittag hatten sich die Einsatzkräfte noch vor allem auf den Großbrand in der Lieberoser Heide konzentrieren können, wo nach wie vor etwa 100 Hektar Wald in Flammen stehen. „Die Feuerwehrleute haben den Brand in der Fläche im Griff, er dehnt sich also nicht weiter aus“, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte des Brandenburger Forstbetriebs, Raimund Engel, dem Tagesspiegel: „Das Löschen ist aber wegen der Belastung mit Munition nach wie vor schwierig." Der Sprecher des Landkreises Dahme-Spreewald, Bernhard Schulz, wies darauf hin, dass bislang nicht die Gefahr einer Evakuierung besteht. „Die Feuerwehrleute sichern vor allem den Nordbereich ab, damit sich die Flammen nicht weiter der etwa vier Kilometer entfernten Ortschaft Klein-Liebitz nähern“, sagte er: „Auch die östliche Brandgrenze ist wichtig, weil ab da besonders viel Munition liegt und man diese Flächen weder befahren noch begehen darf.“

Hitze belastet Einsatzkräfte

Insgesamt waren, so der Sprecher, am Mittwoch 55 Feuerwehrfahrzeuge, zwei Lösch- und ein Erkundungshubschrauber sowie 213 Feuerwehrleute in der Lieberoser Heide im Einsatz. „Bei dieser Hitze hält kein Kamerad acht Stunden durch“, sagte Schulz: „Die kürzeren Einsatz-Intervalle erfordern auch mehr Logistik.

Ansonsten wurden die Feuerwehren des Landes an dem bislang heißesten Tag des Jahres zu zahlreichen kleineren Einsätzen gerufen. So brannte es unter anderem an einem Cottbuser Badesee, an einer Windkraftanlage in Forst (Lausitz) und in Leuthen. Alle diese Brände konnten relativ schnell gelöscht werden.

Probleme auch in Berlin

Ob die nicht mehr ganz so heißen kommenden Tage den Feuerwehrleuten Entlastung bringen, ist allerdings fraglich. Denn nach Auskunft der Meteorologen wird der Wind stärker und Regen ist nicht in Sicht. Auf die Fahrbahnen der brandenburgischen Autobahnen dürfte der für die Nacht zu Donnerstag angekündigte Temperatursturz allerdings „heilende“ Wirkung haben. Weil sich die Fahrbahndecke an einigen Stellen bei mehr als 35 Grad anhob, kam es am Mittwoch zu Verkehrsstörungen und Staus – unter anderem auf dem südlichen Berliner Ring in Richtung Schönefelder Kreuz.

Zur Startseite