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24 Jahre lang gehörte Boris „Yellow“ Pfeiffer der Mittelalter-Rockband In Extremo an.

© imago/osnapix

Update

Boris „Yellow“ Pfeiffer: Toter von Corona-Demo in Wandlitz ist Ex-Mitglied von In Extremo

Er wurde als Dudelsackspieler der Mittelalter-Rockband In Extremo bekannt. Am Montag brach Boris „Yellow“ Pfeiffer bei einer Demo von Impfgegnern zusammen.

Bei dem Mann, der am Montag nach einer unangemeldeten Demonstration gegen eine Impfpflicht im brandenburgischen Wandlitz (Barnim) gestorben ist, handelt es sich offenbar um den Musiker Boris „Yellow“ Pfeiffer der Mittelalter-Rockband In Extremo. Das berichtet die „Märkische Oderzeitung“.

Der 53-Jährige wollte bei der Demonstration eine Polizeikette durchbrechen, Beamten nahmen seine Personalien auf. Als er danach zu seinem Auto ging, brach Pfeiffer zusammen, trotz schneller Rettungsmaßnahmen verstarb er später im Krankenhaus. Weil die Todesursache unklar ist, ist eine Obduktion angeordnet worden.

Pfeiffer, der Dudelsack und Drehleier spielte, war bereits im Mai aus der Band In Extremo ausgeschieden. Damals hatte die Band mitgeteilt, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr vorstellbar sei. Lebensumstände, Sichtweisen und Prioritäten hätten sich geändert. Nachdem es bis dahin gelungen sei, für alle gangbare Wege zu finden, sei das diesmal nicht gelungen.

„Bestürzt und mit Bedauern haben wir vom Tod unseres langjährigen Weggefährten Boris erfahren“, teilte die Band bei Facebook zum Tod ihres Ex-Mitglieds mit. „24 Jahre gemeinsam auf der Bühne waren mehr als nur ein Moment.“

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In der Musikszene ist es ein offenes Geheimnis, dass Boris Pfeiffer die Band verlassen musste, weil Impfgegner geworden sein und Verschwörungstheorien vertreten haben soll. Gerade für Bands, die weiter Konzerte geben wollen, seien solche Musiker ein Problem, hieß es.

Falschnachrichten über angebliche Polizeigewalt

Der Fall hat in den sozialen Netzwerken Kreise gezogen – und gab in der Szene der Corona-Leugner Anlass zu Spekulationen und Falschmeldungen rund um die Todesumstände des 53-Jährigen. Der Verstorbene soll es nach Informationen einer Augenzeugin aus der Telegram-Gruppe „Wandlitz steht auf“ im Ortsteil Stolzenhagen gewohnt haben und Mitglied der „Basis“-Partei gewesen sein.

[Lesen Sie mehr bei Tagesspiegel Plus: Angebliche Polizeigewalt in Brandenburg: Falschnachrichten zum Tod eines Querdenkers]

Bereits am Dienstagmorgen hatte die rechtsextreme Gruppe „Freie Sachsen“ ein Video gepostet, das eine Szene kurz vor dem Tod des 53-Jährigen zeigen soll. Betitelt ist der Clip mit dem Satz „Hier stirbt ein 53-Jähriger Mann durch Polizeigewalt“. Zu sehen ist ein Demonstrant, der nach dem versuchten Durchbruch einer Polizeikette von einem Beamten unsanft auf den Boden geschubst wird.

Das Video entstand jedoch in Bernau, der Mann im Video hat mit dem Todesfall von Wandlitz nichts zu tun. Die Brandenburger Polizei bestätigte, dass es sich um eine Falschnachricht handelt. In weiteren Kanälen war davon die Rede, dass der 53-Jährige angeblich von Polizisten „totgeprügelt“ wurde. Auch eine weitere Instrumentalisierung des Todesfalls durch Rechtsextremisten ist zu erwarten.

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