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Das Fusion-Festival in Lärz - hier 2011.

© Alexander Müller/epa Scanpix Sweden/dpa

„Bittere Nachricht in dieser dystopischen Zeit“: Veranstalter sagen Fusion-Festival in Lärz für diesen Sommer endgültig ab

Mit "Zorn auf die Politik" hat der Veranstalterverein Kulturkosmos das Fusion-Festival für 2021 abgesagt. Das Hygienekonzept war extrem ambitioniert.

Bis zuletzt hatten Musik- und Konzertfans noch gehofft - doch das „Fusion“-Musikfestival in Lärz an der Mecklenburgischen Seenplatte ist wegen der Corona-Pandemie auch für dieses Jahr abgesagt worden. "Liebe:r Fusionist:in, heute müssen wir Dir eine weitere bittere Nachricht in dieser ohnehin schon dystopischen Zeit übermitteln", teilte der Veranstalterverein Kulturkosmos am Mittwoch auf seiner Webseite mit.

Grund für die Absage sei "fehlende politische Unterstützung" für das extrem ambitionierte Hygienekonzept, das unter anderem zwei PCR- Tests für alle Fans sowie Vorab-Teststationen in verschiedenen deutschen Städten vorgesehen hatte.

Das Festival sollte in diesem Jahr ursprünglich vom 24. Juni bis 4. Juli an zwei Wochenenden mit je 35.000 Gästen stattfinden. Das Festival mit zuletzt rund 70.000 Besuchern war auch 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen.

Ursprünglich wollte der Verein mit einer Teststrategie und einem Festival-Hygienekonzept die Veranstaltung möglich machen. Dazu sollten unter anderem an mehreren Stellen, darunter in Berlin, Hamburg und Lärz, Teststellen mit PCR-Tests eingerichtet werden. Die Genehmigungsunterlagen hatte der Verein den Behörden vorgelegt, eine Entscheidung hatte zuletzt noch ausgestanden.

Zorn auf die Politik

Die „Fusion“ gilt als eines der größten alternativen Musik- und Theaterfestivals in Europa. Der Ticketpreis war zuletzt wegen höheren Aufwandes von 130 auf 220 Euro angehoben worden. Nach Angaben eines Sprechers war die „Fusion“ bereits ausverkauft für dieses Jahr. Die Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten, können auf Wunsch aber auch erstattet werden. Die Veranstaltung soll nun vom 29. Juni bis 3. Juli 2022 nachgeholt werden.

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Das Festival übte auf seiner Homepage Kritik am Handeln der Politik in der Corona-Pandemie. „Die Fusion 2021 wäre möglich gewesen, wenn die Politik rechtzeitig konsequent gehandelt hätte!“ Die "auflaufende dritte Welle der Pandemie" sei sehenden Auges ignoriert, der Wirtschaft zuliebe sei über Monate konsequentes Handeln unterlassen worden. Aber: Man wolle sich auch bei all jenen herzlich bedanken, "die uns in dieser schwierigen Zeit die Treue gehalten haben. Mit euren Mikrokrediten in Form von nicht stornierten Eintrittskarten habt Ihr das Projekt Kulturkosmos in dieser schwierigen Zeit über Wasser gehalten."

Auf dem Gelände in Lärz sollen den Angaben zufolge nun drei andere Veranstaltungen für jeweils 10 000 Menschen in diesem Spätsommer ermöglicht werden. Der Vorverkauf beginne am 1. Juli. (mit dpa)

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