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Gorilla-Mutter Bibi mit ihrem neu geborenen, und noch namenlosen, Jungtier im Arm.

© Zoo Berlin

Bitte nicht Corona!: Was bei der Namenssuche für das Berliner Gorilla-Baby wichtig ist

Es gibt Nachwuchs im Zoo. Wie der kleine Affe heißen soll, steht noch nicht fest. Die Auswahl könnte schwierig werden. Eine Glosse.

Der Berliner tauft gern Zootiere. Früher hat er den jeweiligen Namen meist aus dem Umfeld seiner Stammkneipe gegriffen, wovon Bulette, Knorke und andere Schnaftes zeugen. nbDiese Kultur wirkt durchaus noch fort, was wir an Pit und Paule Panda sehen können, die niemand Meng Yuan und Meng Xiang nennt – schließlich bestellen wir im China-Restaurant auch immer nur die Nummern 65 und 102.

Um nicht abzuschweifen: Es gäbe da im Zoo eine kleine Gorillera zu benennen. Süüüß! Das Internet ist scharf geschaltet, allein bei Facebook haben sich schon fast 7000 Leute gemeldet. Und das, obwohl sich beim Benennen afrikanischer Tiere ja ein Minenfeld auftut. Einfach beim Dschungelbuch klauen ist tabu, kulturelle Aneignung afrikanischer Namen gefährlich, und hören wir nicht immer, dass das Geschlecht sowieso nur eine soziale Zuschreibung...?

Oh, sensibel muss es sein. Die Zeichen bei Facebook deuten auf „Hope“, das hat von allem etwas und dazu diesen subtilen Beigeschmack von Pandemie. Oder eine direktere Anspielung, „Locke“ für Lockdown? Wie auch immer: Corona sollten wir das arme Tier lieber nicht nennen.

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