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Am Tatort. Ein Tag nach dem Spätzle-Anschlag finden sich noch seine Spuren am Kollwitzplatz. "Free Schwabylon" nennen sich die Urheber der Attacke auf das Käthe-Kollwitz-Denkmal

© dpa

Big Spätzle: Die Schwabendebatte erreicht Amerika

Erst meldete sich Wolfgang Thierse zu Wort, dann schlug die schwäbische Spaßguerilla auf dem Kollwitzplatz zu. Nach der Spätzle-Attacke hat sich jetzt sogar die „New York Times“ dem Thema gewidmet.

Tschuldigung, dass wir hier noch einmal auf die Schwabenthierseweckleschaffe zurückkommen müssen. Die Nachrichtenlage erfordert es, denn anlässlich des Spätzleanschlags aufs Käthe-Kollwitz-Denkmal am Dienstag hat das Thema die „New York Times“ erreicht. Lang und breit und bierernst wird dort die Gemengelage beschrieben, inklusive Länderfinanzausgleich und Livebericht aus der Schwäbischen Bäckerei, an deren Fassade noch die Spuren eines kürzlichen Egging klebten.

Wenn die Homeland Security die Geschichte liest, wird es bald vorbei sein mit der Visafreiheit. Stattdessen gibt das Außenministerium eine Reisewarnung für Prenzlauer Berg heraus und Obama lässt mal nachts eine Drohne nach dem Ernst der Lage gucken. Dann werden die spießigen Bioschwaben gleich wieder wegen Ruhestörung beim Ordnungsamt … – äh, Moment, wo waren wir stehen geblieben? Bei der New York Times, die auch bei den Vereinten Nationen gelesen wird, wo sicher schon ein Blauhelmkontingent die abwaschbaren Sachen packt.

Gewiss schießen unsere Sympathiewerte in der Welt noch weiter hoch, wenn die erfährt, dass wir nicht nur Spaßbremsen sind, sondern auch ein bisschen bekloppt. Außerdem klingt die Geschichte auf Englisch einfach besser: „There was no criminal investigation“, wird die Berliner Polizei zur strafrechtlichen Relevanz des Falles zitiert. Darf ick mit die Nudeln uff olle Käthe werfen, Wachtmeesta? – „There’ll be no criminal investigation.“ Wow!

Lesen Sie hier den Beitrag der New York Times.

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