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Schloss der Königin. Bienen sind bei Rastplätzen nicht wählerisch.

© Polizei Berlin

Bienen im Straßenverkehr: Das sicherste Fahrradschloss Berlins

Heute ist Weltbienentag. Dazu passt ein ungewöhnlicher Einsatz für die Berliner Polizei. Eine Glosse.

Angehende Imker, voller Enthusiasmus, aber ohne Vorkenntnisse in der Insektenhaltung, stellen im Internet mitunter Fragen wie „Woher bekomme ich einen Bienenschwarm?“ Für Berlin ist dies offenbar leicht zu beantworten: Man stelle in der Kantstraße sein Fahrrad ab und warte. Na gut, klappt nicht immer, am Sonnabend aber hat es, wohl ungewollt, funktioniert.

Eine Bienenkönigin hatte sich solch ein Rad als Rastplatz gewählt und ihr Volk war ihr, wie es seine Art ist, bereitwillig gefolgt. Die Polizei wurde gerufen, erklärte sich aber für unzuständig und überließ die Bereinigung dieser in der Straßenverkehrsordnung nicht vorgesehenen Notlage einem umgehend alarmierten Imker.

Ein Vorfall, der zu denken gibt, nicht nur weil heute Weltbienentag ist. Zunächst einmal handelte es sich bei der auserkorenen Ruhestätte um ein Damenrad, was von einem ausgeprägten Gender-Bewusstsein der geflügelten Monarchin zeugt. Doch schon das Rad an sich spricht für sich, gerade in Berlin: Kein Motorrad, kein Auto, nicht mal ein E-Scooter – nein, ein Fahrrad, das, nach den eigenen Beinen, ökologisch unbedenklichste Transportmittel.

Das summende und krabbelnde Bienenvolk wirkte sozusagen als das Schloss der Königin

Mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass die solch einem Rad stets drohende Gefahr, gestohlen zu werden, garantiert gebannt war, wirkte das summende und krabbelnde Bienenvolk doch sozusagen als das Schloss der Königin.

Die Polizei hatte ihren ungewöhnlichen Einsatz der Welt via Twitter bekannt gegeben, löste damit ihrerseits dort ein emsiges Gesumme und Gebrumme aus, auch ähnliche Erlebnisse mit ungewöhnlichen Bienenlandeplätzen wurden geschildert: Ein Metallpoller, eine Ampel, eine Hauswand – schwärmende Bienenvöker sind nicht wählerisch, wollen sogar schon mal auf Shopping-Tour gehen, was mangels pekuniärer Mittel dann doch scheitert.

Obwohl, vielleicht war der Imker, der am Donnerstag auf einem Supermarkt-Parkplatz im nordrhein-westfälischen Emmerich eingriff, einfach zu voreilig, als er in dreistündiger Arbeit einen Schwarm in seinen Korb bürstete und umsetzte: Die Königin hatte sich mit ihrem Volk in einem Einkaufswagen niedergelassen.

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