zum Hauptinhalt
Der Reuterkiez am nordöstlichen Zipfel Neuköllns ist für Tourist:innen ein beliebtes Ziel. Anwohnende klagen über damit verbundenen Krach und Müll. 

© imago images / Joko

Verkehrsberuhigung in Berlin-Neukölln: Initiative übergibt 1240 Unterschriften für Kiezblock im Reuterkiez

Anwohner und Bezirkspolitik wollen den Reuterkiez im Norden Neuköllns sicherer für Fußgänger und Radfahrer machen. Sperren und Poller sollen den Durchfahrtsverkehr reduzieren. 

Die Neuköllner Bezirkspolitik und Anwohner:innen sind sich weitgehend einig: Die Verkehrssituation im Reuterkiez muss sich verändern. Nur über das „Wie“ dürfte es noch einige Diskussionen geben. Am Dienstag übergab die Initiative Kiezblock Reuterkiez 1240 Unterschriften an Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne).

Mit einem Einwohner:innenantrag in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) will die Initiative erreichen, dass der Autoverkehr am nordöstlichen Zipfel des Bezirks deutlich reduziert wird. So sieht der Antrag etwa vor, den „Durchgangsverkehr auf allen Straßen des Reuterkiezes durch geeignete Mittel zu verhindern“. 

Diese „geeigneten Mittel“ könnten aus Sicht der Anwohner:innen etwa Einbahnstraßen, sogenannte modale Filter (also Durchfahrtssperren für Autos) oder diagonale Sperrungen an Kreuzungen sein. Ausnahmen soll es für die Müllabfuhr, Rettungsdienste und Busse geben. „Bei der Sammelphase sind wir überwiegend auf positives teils euphorisches Feedback gestoßen. Das hat uns viel Kraft gegeben und unsere Visionen gestärkt“, berichten die Anwohner:innen.

Zudem fordert die Initiative den Bezirk auf, „dafür zu sorgen, dass die wichtigen Radverkehrsverbindungen Weser-, Friedel- und Bürknerstraße und das Maybachufer sicher für Fahrradfahrende sind.“ So gebe es etwa am Maybachufer immer wieder gefährliche Situationen, beispielsweise werde die Fahrradstraße Weserstraße regelwidrig vom Durchfahrtsverkehr genutzt.

Des Weiteren sollen aus Sicht der Initiative verkehrsberuhigende Maßnahmen dafür sorgen, dass in den Nebenstraßen das Tempo der Autofahrer:innen 20 Stundenkilometer nicht überschreitet. Der Bezirk solle beim Senat auch auf eine Tempo-30-Regelung auf Hauptstraßen drängen – die allerdings gar nicht in die Zuständigkeit des Senats fällt, sondern die Bundespolitik betrifft.

Außerdem fordert der Antrag ein Gesamtkonzept für den Verkehr im Reuterkiez, das gemeinsam mit den Anwohner:innen erstellt werden soll.

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Die letztgenannte Forderung setzt der Bezirk tatsächlich schon um: Am 25. Januar findet die zweite Beteiligungswerkstatt für ein Verkehrskonzept für den Reuterkiez statt. „Ziele sind vor allem die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die Reduzierung von Durchgangsverkehr und die Verbesserung der Aufenthaltsqualität“, heißt es in der Ankündigung. Bei der Sitzung soll der Entwurf für die geplanten Maßnahmen vorgestellt werden, anschließend ist eine Diskussion in Arbeitsgruppen geplant.

Die Veranstaltung findet coronabedingt online statt, los geht’s um 17.30 Uhr. Wer teilnehmen will, kann sich bis zum 23. Januar unter bit.ly/reuterkiez anmelden, unter dem Link gibt es auch weitere Infos zum Ablauf. Parallel soll es ab dem 26. Januar bis zum 16. Februar eine Öffentlichkeitsbeteiligung auf der Plattform mein.berlin.de geben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false