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Von Spandau zur Siegessäule: Konstantin Otto aus Berlin-Spandau.

© privat

Tipps zum Berlin-Marathon: "Ich laufe 1000 Kilometer durch Berlin - und Spandau"

Konstantin Otto, 37, rennt und rennt. Hier spricht er über seinen 1. Berlin-Marathon, Laufen in der Nacht, persönliche Lauftipps - und die Wahl.

Am Sonntag ist Berlin-Marathon. Mit dabei ist Konstantin Otto, 37, aus Berlin-Wilhelmstadt. Hier im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau spricht er über seine Lieblingsstrecken, einen ganz besonderen Lauf-Treff in Berlin-Kladow, die Schönheit des Spandauer Nordens und seine 3 Wünsche für den Bezirk. Otto arbeitet für die Konrad-Adenauer-Stiftung im Regierungsviertel.

Herr Otto, wo erwische ich Sie gerade? „In der schön autofreien, aber mit Baulärm beschallten Pichelsdorfer Straße im Homeoffice.“

Sie sind Läufer aus Spandau und gehen am Wochenende beim Marathon an den Start. Der wievielte Marathon ist es? „In Berlin der erste. Mein erster Marathon war in Köln, meiner Heimat. 2019 bin ich in Dresden gelaufen. Ich vergesse immer, dass man sich für den Berlin-Marathon so früh anmelden muss und hatte Glück. Dieses Jahr habe ich kurzfristig einen Startplatz bei einem Gewinnspiel gewonnen. Ich schrieb: Kann ja nicht sein, dass ich seit über sechs Jahren jährlich über 1000 Kilometer durch Berlin und Spandau laufe und noch nie den Berlin-Marathon bestritten habe, oder? So bekam ich den Startplatz.“

Sie haben mir geschrieben, dass Sie neulich nachts den Spandauer Mauerweg gerannt sind. Himmel, in der Dunkelheit?! „Ja, das war der Lauf ‚100 Meilen Berlin‘. Da läuft man den 160 Kilometer langen Mauerweg um West-Berlin und es wird an verschiedenen Stellen der Opfer der innerdeutschen Grenze gedacht. Ein toller Lauf – besonders für mich als Historiker. Ich war in einer Staffel unterwegs und bekam den Staffelstab – ein Chip am Fußband – abends am Schloss Sacrow. Mit Warnweste, Stirnlampe und Taschenlampe ging es über Kladow und Staaken nach Norden. Gerade im Spandauer Forst sah ich überraschte Tieraugen, die in der Dunkelheit leuchteten.“

Waren Fans dabei? „Legendär ist der Verpflegungspunkt ‚Pagel & Friends‘ in Kladow, nahe dem Flugplatz, wo jeder Läufer wie der potentielle Gewinner des Berlin Marathons gefeiert wird. Mit Applaus, Musik, selbst gebackenem Kuchen…“

Sie laufen 1000 Kilometer im Jahr durch Berlin. Und wo so? „Ich versuche so oft wie möglich von der Arbeit nahe der Siegessäule nach Hause zu laufen. Das hat den Vorteil, dass der Sport schon erledigt ist, wenn man zuhause ankommt. Während der Corona-Zeit hatte es noch den Vorteil, dass ich so kontaktlos nach Hause kam.“

[Exklusive Nachrichten, viele Termine, persönliche Tipps: Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es unter leute.tagesspiegel.de]

Ihr Lieblingsort in Spandau zum Laufen? „Jede Himmelsrichtung ist schön. Im Osten: Wasserbüffel, Murellenschlucht, Olympiastadion und Waldbühne, besonders bei Konzerten zu empfehlen.

Im Süden?Scharfe Lanke.“

Im Westen?Bullengraben und Hahneberg.“

Und im Norden? „Meistens laufe ich die Havel hoch. Das ist wie Urlaub. Und hier ist am meisten los: Junge Menschen, die mit Shishas auf den Bänken sitzen, die Angler am Wasser, die Schleuse mit den Ausflugsdampfern, der Altstadthafen mit der Gastro. Dann über die Wasserstadtbrücke in die plötzlich gebaute und noch unbewohnte Wasserstadt. Das Überraschendste war, als ich eines Tages unverhofft in Tanzabende an der Waterkant hineingeraten bin…“

Wo liegt privat Ihr Spandau? „Ich bin Rheinländer und wegen der Arbeit nach Berlin gekommen. Ein halbes Jahr pendelte ich mit der Absicht, jede Woche in einem anderen Hotel und einem anderen Kiez zu wohnen, um so den besten Wohnort für unsere Familie zu finden. Schnell stand Spandau fest. Es bietet die beste Mischung: Anbindung, alles vor Ort, Natur und bezahlbaren Wohnraum, zumindest damals. Meinen Verein habe ich auch gefunden. Ich spiele Basketball beim TSC Spandau.“

Haben Sie als Marathonläufer im Vorfeld gewählt oder steckt der Wahlschein in den Laufklamotten? „Ich arbeite für die Konrad-Adenauer-Stiftung und bin dadurch nah dran am politischen Geschehen. Ich liebe Wahlen und den damit verbundenen staatstragenden Akt. Deshalb beantrage ich nie Briefwahl. Am Marathon-Wahlsonntag habe ich eine gute Lösung gefunden. Ich gehe mit meinen Unterlagen vorab ins Spandauer Rathaus und wähle da! So hat man dennoch den Akt des Einwerfens eines Wahlscheins in eine Urne. So muss ich mich am Sonntag nicht mit einem Muskelkater nach dem Marathon dorthin quälen.“

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Sie haben jetzt 3 Wünsche frei: Was muss sich in Spandau unbedingt verbessern? „Erstens: mehr Schulen. Zweitens: Als Anwohner der Pichelsdorfer Straße habe ich den Wunsch, dass es nach der Aufwertung der Straße überhaupt noch Geschäfte gibt, für die sich die Aufbesserung lohnt. Drittens: Als Verkehrsteilnehmer wünsche ich mir ein vernünftiges Verkehrskonzept – eine U-Bahnstation Ziegelhof, die Tram, mehr Busspuren und einen schönen Radweg in die Innenstadt.“

[Tagesspiegel-Lesetipp für Läuferinnen und Läufer: Vorsicht vor zwei Abschnitten! Der Renndirektor erklärt, wie der Berlin-Marathon am besten zu schaffen ist – hier im großen Interview mit Tagesspiegel Plus. T+ hier testen.]

Und hier einige der Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden.

- Christoph-Kolumbus-Straße in Kladow umbenennen: Die Forderung der Grünen im Newsletter - und eine erste Idee

- Nach der Wahl am Sonntag: Bürgermeister Helmut Kleebank, SPD, im Newsletter über Abschied, Geschenke und wie lange er noch Bezirkschef bleibt

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- Wie viele Briefwähler sind's aktuell in Spandau? Wahlchef Thomas Fischer meldet sich mit den neuesten Zahlen im Newsletter

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