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Ugur Ciftci und Nachbarinnen und Nachbarn vor seinem Kiosk am S-Bahnhof Lichterfelde-West.

© Boris Buchholz

Muss es gleich der Abriss sein?: Die Bürger setzen sich für ihren Kiosk ein – zu Recht

Es geht auch anders: Der Wunsch, den Bahnhofsvorplatz in Lichterfelde-West barrierearm zu gestalten, kann auch ohne den Abriss des Kiosks verfolgt werden. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Boris Buchholz

Der vom Bezirksamt verfügte Abriss des Zeitungskiosks am S-Bahnhof erhitzt die Gemüter, der Tagesspiegel berichtete ausführlich: 2000 Unterschriften, viele Leserzuschriften, große Aufregung. Mit mehr Weitsicht und einer Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung (neun von zwölf Bezirken haben eine, Steglitz-Zehlendorf nicht) wäre die Auseinandersetzung um den Umbau des Bahnhofs-Vorplatzes in Lichterfelde-West sicherlich anders gelaufen.

Die Interessen der gehenden und rollenden Fußgängerinnen und Fußgänger gegen die Interessen der gleichen Menschen nach guter Lektüre, Sicherheit, Einkauf am Wochenende und Gemeinschaft ausspielen zu wollen, ist zu kurz gedacht.

Eine Stadt besteht nicht nur aus Straßen und Gebäuden – belebte Orte werden durch die Menschen dazu gemacht. Ein Angebot ohne Not zu entfernen, dass über sechzig Jahre gut funktioniert hat und wichtig für die Nachbarschaft ist, ist keine nachhaltige Politik.

Ja, der Bahnhofsplatz hat einen Umbau mehr als verdient. Vom Platz für Autos zum Platz für Menschen. Er sollte barrierefrei und attraktiver werden, Platz für einen Markt oder ein Boulespiel, für Bänke oder ein Straßencafé könnte entstehen.

Doch um das zu erreichen, muss man sich nicht mit dem Kiosk-Betreiber streiten, sondern mit den Lichterfelderinnen und Lichterfeldern, die glauben, mit dem Auto zum Zeitungholen fahren zu müssen.

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  • Stammbahn, Brücken über den Teltowkanal, mehr Busse, bessere Radverbindungen: Beim Verkehr zwischen Umland und Bezirk ist noch nichts gelöst
  • Hoch, höher, Inzidenz: Corona-Update
  • Bezirk rief 500.000 Euro für mehr Bürgerbeteiligung nicht ab: „Es gab keinen Anlass“, so die Bürgermeisterin
  • 2000 Stimmen für den Kiosk: Am Bahnhof Lichterfelde-West soll der Kieztreffpunkt abgerissen werden
  • Der Kommentar zur Kiosk-Posse: Es geht auch anders
  • Unruhe in der Südwest-CDU und ein "Rücktritt" in Lankwitz: Kandidiert Thomas Heilmann nicht mehr als Kreischef?
  • AfD beschließt Lex Wild: Landesvorstand geht gegen den Südwest-Rechtsaußen Andreas Wild vor
  • Keine Umsteigeinformationen: Der Knotenpunkt Bahnhof Wannsee wird absehbar nicht aufgerüstet
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  • Bücher über Freundschaft und Zusammenhalt: Bundesweiter Vorlesetag
  • Vorlesungsreihe: Metropolregion Berlin-Brandenburg weiterdenken
  • Mithelfen: Freiwillige für die Special Olympics gesucht – Debatte um einen Schwimmsteg
  • Tempo 30 auf der Hildburghauser Straße: Der Karies ist weg, aber die Wurzelbehandlung kommt erst noch
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