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Einige Bäume konnte der Bezirk retten, nun sollen "weniger als 50 schützenswerte Bäume" gefällt werden; ursprünglich war von mindestens hundert Bäumen die Rede

© privat

Geplante Flüchtlingsbauten in Lankwitz: Richter-Kotowski: "Lösung weder städtebaulich noch für den Baumschutz gut"

Zwei Bürgerinitiativen haben seit Monaten versucht, alte Bäume auf einem Gelände zu retten, das für den Bau einer Flüchtlingsunterkunft vorgesehen ist. Das Bezirksamt hat den Fällungen nun zugestimmt.

Im Streit um die Fällung von bis zu hundert alten Bäumen im Park am Vivantes-Seniorenheim Leonore in Lankwitz ist ein Kompromiss erzielt worden. Nun sollen „weniger als 50 schützenswerte Bäume fallen“, heißt es. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Bezirksamt.

Wie berichtet, stehen die Bäume einem Bauvorhaben des Landes Berlin im Weg. Auf einem Teil des Parks soll eine sogenannte „Modulare Unterkunft“ für Flüchtlinge mit Wohncontainern entstehen. „Durch Umplanungen des Projektes habe man erreicht, dass nun weniger Bäume fallen müssen, sagt die grüne Bezirksstadträtin für Immobilien, Maren Schellenberg.

Dort soll eine Modulare Unterkunft für Flüchtlinge entstehen

An dieser Stelle und auch im Leute-Newsletter hatten wir bereits mehrfach über den Leonorenpark des Vivantes-Seniorenheims Leonore berichtet, auf dessen Gelände für den Bau einer Modularen Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) mehr als 100 alte schützenswerte Bäume gefällt werden sollten. Zwei Bürgerinitiativen setzen sich seit Monaten dafür ein, dass die MUFs anders als geplant errichtet werden und so der Baumbestand des Geländes weitgehend erhalten bleiben kann.

Nun hat das Bezirksamt den Fällungen zugestimmt, bestätigt auf Nachfrage vom Tagesspiegel Steglitz-Zehlendorf Maren Schellenberg, Grünen-Stadträtin für Immobilien, Umwelt und Tiefbau: „Wir haben nun die Zustimmung erteilt für den Teil des Baumbestandes, für den wir als Bezirk verantwortlich sind. Das ist uns nicht leicht gefallen; aber die Flüchtlinge sollen menschenwürdig untergebracht werden, aus dieser Verantwortung möchten wir uns nicht ziehen.“ Man habe mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Bauherr verhandelt, doch die vorgesehenen MUF-Bauten seien auf dem Gelände anders nicht umzusetzen. Laut Schellenberg sollen die geplanten Gebäude nun aber anders angeordnet und auf diese Weise alte einzeln stehende Bäume gerettet werden. „Es geht nun um weniger als 50 schützenswerte Bäume auf dem bezirkseigenen Gelände, die im Februar gefällt werden sollen.”

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