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Oooh. Aaah. Uuuh.

© Kai-Uwe Heinrich

Berlin-Zehlendorf: Krach, Boom, Bang bei "Wannsee in Flammen"

Tausende an Bord, Tausende am Ufer – seit 1967: Freitag und Sonnabend ist „Wannsee in Flammen“. Und in Kladow wird beim Imchenfest gefeiert.

Eine war schon immer dabei, von Anfang an, seit Herbst 1967. Da war sie noch jung, ihr blau-weißes Farbkleid leuchtete in der Abendsonne. Viele Berliner kannten sie und wollten ein Foto neben ihr schießen.

Heute ist die „ MS Wappen von Berlin“ noch immer in Berlin unterwegs. 38 Meter lang, acht Meter breit, Platz für fast 600 Gäste. Und auch am heutigen Freitag wird das Schiff wieder über die Gewässer schippern, wenn am Abend das Feuerwerk bei „Wannsee in Flammen“ in den Himmel geschossen wird. Nur die Farben der MS Wappen von Berlin sind etwas verblichen, aber das gute, alte Schiff ist im Sommer auch 50 Jahre alt geworden.

Das Schiff war immer dabei, wenn über dem Wannsee die Raketen leuchteten. Drei Jahre nach ihrer Kiellegung war die „MS Wappen von Berlin“ bei der Premiere von „Wannsee in Flammen“ dabei. Am 14. Oktober 1967 war das. Die Schiffe waren illuminiert, „ein echtes Highlight“, erinnert sich Christian Garbrecht, der schon viele Jahre beim Veranstalter, der Stern und Kreisschiffahrt, arbeitet. Sechs Jahre war er damals alt. „So ein Feuerwerk gab es damals noch nicht an jeder Ecke.“

Entstanden ist die Idee zu „Wannsee in Flammen“ in der alten Reederei der Stern und Kreisschiffahrtsgesellschaft im damaligen West-Berlin. Gemeinsam mit den Berliner Stadtrundfahrtgesellschaften Bex, Berolina, Severin + Kühn und der Berliner Bären Stadtrundfahrt überlegten sich dort die Reeder, dass der Saisonhöhepunkt der Schifffahrt doch gehörig gefeiert werden müsse. Mit Feuerwerk und allem Tamtam.

Jedes Jahr hat die Veranstaltung seit ihrem Gründungsjahr nun stattgefunden, berichtet Horst Meier, Geschäftsführer der Stern und Kreisschiffahrt. Für dieses Jahr wurden sogar doppelt so viele Schiffe gechartert. 28 sind es, die zum Saisonhöhepunkt, festlich beleuchtet, die Gäste bei Musik und Essen über das Wasser fahren. Die Schiffe, die aus allen Himmelsrichtungen kommen, treffen sich auf der Havel, um dann gemeinsam zum Feuerwerk in Richtung Wannsee zu schippern. In der Bucht liegen dann schon Hunderte von kleinen Booten, die die Ankunft erwarten, bestens ausgestattet mit Buletten, Wein und Schnittchen. Die Fahrrinne muss für die großen Dampfer freibleiben.

In Berlin-Kladow ist am Sonnabend Imchenfest

Auch am Ufer stehen immer tausende Menschen und warten auf die Dunkelheit – da kostet das Vergnügen schließlich keinen Eintritt. Beispielsweise am Anleger am S-Bahnhof Wannsee, an der Plattform des Flensburger Löwen am Heckeshorner Ufer oder am Kladower Hafen. Dort findet am Sonnabend von 12 bis 18 Uhr das traditionelle Imchenfest statt.

Das Feuerwerk am 19. und 20. September beginnt gegen 22 Uhr. Tickets für die Schiffstouren gibt es ab 54 Euro unter 536 360-0 oder www.sternundkreis.de.

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Anna Kristina Bückmann

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