Spandaus Stadtrat kritisiert Senat: „Letzte Impfung in den Arcaden am 25. Februar"

Impfzentrum, Arcaden, Schulen: die Spandau-Lage. Die Corona-Zahlen gehen rauf und runter wie die Fahrstühle im Vivantes-Krankenhaus. Bei den 10-14-Jährigen liegt die Inzidenz bei 3500, letzte Woche waren’s 6000. Wie kommt es zu den irren Schwankungen? Der Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel bat Gesundheitsstadtrat Oliver Gellert, Grüne, um eine Einschätzung – und um die Info, wann die Impfstelle in den Arcaden geschlossen wird.

„Die Inzidenz in Spandau und allen anderen Bezirken ist aktuell davon abhängig, wie viele personelle Ressourcen zum Erfassen der Meldungen zur Verfügung stehen“, sagte mir Gellert. „Durch einen 14-tägigen Wechsel der Bundeswehrsoldatinnen und Soldaten kommt es auch immer wieder zu Einarbeitungszeiten, die dann leider auch die Anzahl der erfassten Meldungen beeinflusst.“ Und: „Zusätzlich spielen zunehmend Fälle von Erkrankung oder die Betreuung von Kindern eine Rolle bei der Anzahl der personellen Ressourcen.“ Merke: Nur weil die Zahlen klein sind, muss das nichts Gutes heißen.

Wie ist die Lage an Spandaus Schulen? Was ich so von Lehrern und Eltern höre: überschaubar. Und auch Stadtrat Gellert berichtet im Tagesspiegel: „Aktuell befindet sich in Spandau nur die Lynar-Grundschule im Wechselunterricht.“ Vor den Ferien waren es noch 19 Schulen in Spandau.

[Update zum Krankenhaus Hohengatow und zum Verkauf des Havelufers in Kladow - jetzt im Tagesspiegel]

„Die Impfstätte in den Arcaden, die zurzeit vom Land betrieben wird, wird leider zum Ende des Monats geschlossen. Wahrscheinlich werden am aktuellen Standort am 25.02.2022 die letzten Impfungen erfolgen“, erzählt Stadtrat Gellert dem Tagesspiegel mit Bedauern. 

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Nach seinen Informationen habe die Senatsverwaltung den Vertrag am Freitag zum 28.02.2022 final gekündigt. „Grundsätzlich können wir nicht nachvollziehen, warum das Land die Impfstätte in den Arcaden schließt“, schimpft Gellert im Newsletter. „Denn nach meinem Kenntnisstand waren die Impfzahlen bis heute gut. Bis zu 25% aller Impfungen waren Erstimpfungen und in der Folge dann Zweitimpfungen. Aus meiner Sicht hätte der Standort erhalten bleiben sollen, auch mit Blick auf die für einige Bevölkerungsgruppen anstehende vierte Impfung und ggf. für Impfungen die wir im Spätsommer oder Herbst benötigen könnten.“

[Bis zu 450 Menschen konnten sich dort täglich impfen lassen - und zuletzt wurden Frauen angeschrieben, wie der Stadtrat im Tagesspiegel berichtete]

© pa/dpa

Was ist denn jetzt die Alternative, Herr Gesundheitsstadtrat? „Wir als Bezirk arbeiten an alternativen Lösungen, um eine Impfstätte, wenn auch in kleinerem Rahmen, am Standort der Arcaden zu erhalten“, erzählt mir Gellert. Aber: „Hier kann ich jedoch noch keine genaueren Aussagen treffen, da wir in Gesprächen mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern sind. Auch über andere Lösungen denken wir nach. Ich bin gespannt, wie sich die Impfkampagne des Landes in Spandau entwickeln wird und welche Unterstützung wir erfahren werden.“ Und da ist nicht nur er gespannt.

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