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Möchte das jemand unterm Vorgarten haben?

© dpa

„Erbitterter Widerstand“: Atommüll-Endlager in Spandau? Hier die Reaktionen

Auch der Untergrund von Berlin-Spandau wäre geeignet. Das zeigt eine Studie. Hier die Reaktionen aus dem Rathaus zur Debatte.

Atommüll-Endlager Spandau. 2022 geht das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz. Und wohin mit dem Müll? Unter die Erde, irgendwohin, auch Berlin-Spandau wäre geeignet. Das geht aus einer Karte der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hervor, die am Montag vorgestellt worden ist. Der Bezirk mit seinen 245.000 Einwohnern liegt im Westen Berlins.

Prompt gab es viele Witzchen. Allerdings ist die Terminplanung kein Scherz: 2031 soll der Standort gefunden sein, ab 2050 sollen Behälter mit strahlendem Abfall unterirdisch eingelagert werden.

Das Endlager soll unterirdisch entstehen, und das wäre aus Sicht der Experten in weiten Teilen Spandaus grundsätzlich möglich: ob unterm Dorfplatz Kladow, komplett unter Staaken, auch unter den Spandau Arcaden und am ICE-Bahnhof und ebenfalls im Forst von Hakenfelde.

All diese Orte sind auf der Karte zu finden. Wer jetzt Stresspickel bekommt und erste Bagger im Kiez befürchtet, ganz ruhig, denn: „Kriterien wie die Siedlungsdichte wurden bislang nicht herangezogen.“

Endlager in Spandau? Das sagt der Bürgermeister. „Auch wenn das unter Spandau liegende Gestein theoretisch geeignet sein könnte: Wenn rund 54 Prozent der gesamtdeutschen Fläche geeignet ist, wird wohl niemand auf die Idee kommen, das Endlager ausgerechnet unter der Hauptstadt zu platzieren“, schrieb Helmut Kleebank, SPD, an den Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. „Für Spandau schließe ich ein Endlager jedenfalls aus.“

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Endlager in Spandau? Das sagt der Stadtrat. Gefragt habe ich auch den Baustadtrat Frank Bewig, CDU (der will ja vielleicht Bürgermeister werden). „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bezirk mit über 240.000 Einwohnern und eine Großstadt wie Berlin ein geeigneter Standort für ein Atomendlager sind“, sagte Bewig dem Spandau-Newsletter, aber: „Wenn dieses Ansinnen ernsthaft weiterverfolgt werden sollte, wird dies auf meinen erbitterten Widerstand stoßen. Der Berliner Senat wird sicherlich zeitnah dazu auf die beiden Bezirke zukommen und eine gemeinsame Haltung abstimmen.“

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