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Ab in den Norden: hier der alte Anleger "Berlin-Hakenfelde". Drüben: Reinickendorf.

© André Görke

Endlich das Berliner Wasser nutzen!: Kommt eine BVG-Fähre auch im Spandauer Norden?

Volle Straßen, Neubau überall: Seit Jahren wird eine Bootslinie zur Altstadt gefordert. Jetzt gibt's den nächsten Antrag - mit einem feinen Unterschied.

Die Havel fließ überall im Berliner Westen, 20 Kilometer von Nord nach Süd. Das muss man doch nutzen, oder?

Deshalb gibt es im Rathaus von Berlin-Spandau die Idee, auch im Norden des Bezirks eine BVG-Fähre einzusetzen. Darüber berichtet der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau in seiner aktuellen Ausgabe.

Und wo soll die hinschippern? „Vom Aalemannufer bis zum Spandauer Kolk“, fordert die CDU-Fraktion um Arndt Meißner. Weil im Norden so viel gebaut wird und die Straßen bumsvoll sind.

Die Straßenbahn kommt laut Senat erst 2029 in die Wasserstadt (was allerdings im Bezirk viele bezweifeln), eine mögliche S-Bahnverlängerung der Siemensbahn würde Pendlern in die City helfen, aber nicht den Leuten, die in die Altstadt wollen. Und die ist ja immer noch das Zentrum des Bezirks (245.000 Einwohner). Die Busse? Sehr voll und oft im Stau.

So eine Fähre müsste übrigens auch nicht die BVG anbieten, so die CDU, sondern könne auch ein privater Anbieter stemmen („umweltfreundlich, z. B. durch Elektro- oder Wasserstoffantrieb, als regelmäßig getaktete Personenfähre“).

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Und wenn man schon mal dabei ist, so Meißner: „In die Prüfung sollten Überlegungen einbezogen werden, ob in Gesprächen mit Brandenburg auch eine Anbindung von Nieder Neuendorf gewährleistet werden könnte.“ Das liegt nördlich von Spandau.

[Lesen Sie mehr zum Verkehr im Tagesspiegel: Neue Strecken, neue Bahnhöfe, neue Brücken - die 5 Baustellen der S-Bahn in Berlin-Spandau]

Ähnliche Ideen gab es schon vorher. Eine Fähre in die Altstadt schlug zum Beispiel Gewobag-Chefin Snezana Michaelis vor; ihr Unternehmen baut Wohnungen für 7000 Neu-Spandauer in der Wasserstadt.

Sie selbst kommt vom Bodensee: "Die Stadt nutzt das Wasser vor der Tür ganz selbstverständlich. Ich bin mit der Fähre quasi zum Hörsaal gefahren." Die Gewobag-Chefin hatte Fähren vom Neubaugebiet in die Altstadt Spandau vorgeschlagen. Hier das Tagesspiegel-Interview von 2018.

Auch Gewobag und Linke schlugen Fähren in die Wasserstadt vor

Auch Lars Leschewitz, Linke, kennt das Problem und hatte so eine ähnliche Idee im Herbst 2020. Er schlug im Rathaus eine Fähre nach Tegel vor, mit Halt in der Wasserstadt und am neuen Strandbad Tegel. Es gab großes Interesse im Verkehrsausschuss, allerdings war der Weg sehr weit - und der Bus durch den Wald ist aktuell schneller.

Hier könnte die Fähre aus dem Norden enden. Rechts: Zitadelle.
Hier könnte die Fähre aus dem Norden enden. Rechts: Zitadelle.

© André Görke

Hier die Schleuse in Berlin-Spandau.
Hier die Schleuse in Berlin-Spandau.

© André Görke

Zumal bei diesen Ideen die Boote durch die Schleuse gemusst hätten – und das dauert zu lange (wer sich in den Sommerferien mal den Stau vor der Schleuse anschaut, ist wahrscheinlich sogar zu Fuß schneller).

"Bis zum Spandauer Kolk"

Deshalb wählt die CDU jetzt die Formulierung "bis zum Spandauer Kolk". Jetzt also der Halt vor der Schleuse? Die Leute kämen so zur U-Bahn, in die Fußgängerzone, ins Bezirkszentrum. Es gab auch mal die Idee, die Zitadelle schneller aus dem Norden mit dem Boot zu erschließen.

Am Anleger am Aalemannkanal verkehrt übrigens auch die Fähre nach Tegelort in Reinickendorf. Quelle: Antrag Nr. 2355

Hier könnte die Fähre enden - und es gäbe Anschluss an die Fähre nach Tegel (ebenfalls beliebt bei Touris, wie man sieht).
Hier könnte die Fähre enden - und es gäbe Anschluss an die Fähre nach Tegel (ebenfalls beliebt bei Touris, wie man sieht).

© André Görke

[Lesen Sie mehr zum Verkehr im Tagesspiegel: Wie der Senat schon lange eine 2. BVG-Fähre auf dem Wannsee unterstützt haben will]

Seit 70 Jahren ist eine BVG-Fähre im Süden des Bezirks Berlin-Spandau im Einsatz. Das Schiff pendelt zwischen Kladow und dem S-Bahnhof Wannsee. Die Zahl der Berufspendler ist überschaubar, weil die Fähre nur einmal in der Stunde fährt. Aber der Ausflugsverkehr aus der Innenstadt ist enorm. Deshalb wird in den Sommerferien 2021 erstmals ein zweites Schiff zur Verstärkung eingesetzt. Hier erzähle ich Ihnen die Geschichte im Tagesspiegel.

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Und hier finden Sie einige der Themen, über die ich im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Spandau berichtet.

Parkchaos am Glienicker See: Rathaus und Polizei greifen am Badesee durch

Ich bin's, euer neues BVG-Schiff: Die 2. Wannsee-Fähre im Portrait (und die Historie führt uns nach.... na?)

Fähre von der Schleuse Spandau bis Hakenfelde gefordert - und weiter bis Brandenburg/Nieder Neuendorf

Zebrastreifen am Kladower Damm: Klappt es diesmal in Gatow?

Möllentorsteg am Havelradweg: Posse ums Parkverbot, Teil II

Ärger an der Hundebadestelle auf Pichelswerder: Thema erreicht die Politik

WC-Posse am Metzer Platz: Senat baut murks, Grüne drängeln

Rathaus komplett: Jetzt stehen alle 6 Stadtratskandidaten fest

Skatepark östlich der Havel - was passiert da am Stadion Haselhorst?

Freibad Staaken-West: erstmals gibt es Besucherzahlen

Schwimmbad an der Gatower Straße: Verzögerungen auf der Baustelle und neue Details zu den Duschen

Schwimmbad Radelandstraße: neuer Eröffnungstermin nach Baustelle

Tipp: Baden und Bowle am Ufer von Breitehorn

Der Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel erscheint einmal pro Woche - gebündelt mit vielen persönlichen Tipps, Terminen, exklusiven Nachrichten aus Spandau und Ideen aus den Kiezen. Diese "Leute"-Newsletter, denn um die Menschen in den Kiezen geht es, gibt es für jeden Berliner Bezirk. Probieren Sie uns doch mal aus! Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.

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