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Schüler und Lehrer bei der Preisverleihung.

© Jugendgeschichtswerkstatt Spandau

Beispielhaftes Stolpersteinprojekt: Präventionspreis für Lynar-Schule

Die Lynar-Grundschule in der Spandauer Neustadt ist für ihr interreligiöses Stolpersteinprojekt in Kooperation mit dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium mit einem Sonderpreis des Berliner Präventionspreises ausgezeichnet worden.

Ziel des Projektes war es, die Schülerinnen und Schülern der sechsten Klassen für die Achtung der Würde eines jeden Menschen zu sensibilisieren und ihren religiöse Zusammenhänge und Hintergründe ihrer Mitschüler (islamisch und christlich) sowie des jüdischen Glaubens näher zu bringen. Damit sollte die Entwicklung eines Verantwortungsbewusstseins für ein respektvolles Miteinander in einer religiösen und kulturellen Vielfalt gestärkt und gefördert werden.

Die Schülerinnen und Schüler lasen das Buch „Papa Weidt“ der deutsch-israelischen Autorin Inge Deutschkron, die zwischen 1943 und 1945 von nichtjüdischen Freunden in Berlin versteckt wurde und so dem Holocaust entging. Sie recherchierten die Geschichte der jüdischen Familien Lewinsohn und Dubinsky, die in der Spandauer Neustadt wohnten, bevor sie von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden und beschäftigten sich intensiv mit den verschiedenen Religionen, deren Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Für die Familien wurden im Juni dieses Jahres in einer beeindruckenden Veranstaltung fünf Stolpersteine verlegt, die durch von den Kindern gesammelte Spenden sowie den Verkauf von Kuchen und Pizzabrot an der Schule finanziert wurden. Das Projekt wurde vom evangelischen, katholischen und muslimischen Religionsunterricht gemeinsam veranstaltet und von der AG Christen und Juden des Evangelischen Kirchenkreises sowie der Jugendgeschichtswerkstatt Spandau unterstützt. Die Schule wurde dafür im Rahmen des Berliner Präventionspreises der Landeskommission Berlin gegen Gewalt mit dem Sonderpreis der Berliner Unfallkasse ausgezeichnet. „Ich freue mich, dass das Engagement der Lynar-Grundschule, die ja bereits zum wiederholten Mal ein solches Projekt durchgeführt hat, nun auch berlinweit gewürdigt wird“, sagte Jugendstadtrat Gerhard Hanke (CDU).

Rainer W. During

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