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Die Brücke über die Ringbahn an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg.

© SenUVK

Senat beschleunigt Neubau-Zeitplan: Schönhauser-Allee-Brücke soll schon 2027 fertig sein

Die Ringbahn-Brücke an der Schönhauser Allee soll abgerissen und erneuert werden. Die Verkehrsverwaltung gab als Ziel zunächst 2030 an - nun soll es drei Jahre schneller gehen.

Von Christian Hönicke

Neuer Zeitplan für die Brücke über die Ringbahn an der Schönhauser Allee: Die marode Überführung soll nun schon bis 2027 durch einen Neubau ersetzt werden. Diesen Zeitplan teilt die Senatsverkehrsverwaltung auf ihrer Website mit.

Bisher hieß es, mit dem Baubeginn der neuen Brücke solle "nicht vor 2024 begonnen werden", anschließend wurden "voraussichtlich sechs Jahre" Bauzeit veranschlagt (also bis mindestens 2030).

Offenbar geht das nun doch schneller. Aktuell läuft laut Verkehrsverwaltung die "Vorplanungsphase", 2021 soll mit der Entwurfs- und Genehmigungsplanung begonnen werden. "Ziel ist es, 2025 mit dem Bau zu beginnen und in Abhängigkeit der erarbeiteten und abgestimmten Bautechnologie innerhalb von zwei Jahren die Bauleistungen durchzuführen."

Der neue Zeitplan stehe trotz der Pandemie weiterhin, teilt die Senatsverkehrsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Stephan Lenz hin mit. "Die bisherigen Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie haben aktuell nur zu einzelnen Verzögerungen, u.a. bei der Übersendung von Stellungnahmen, Gutachten und sonstigen Grundlagenermittlungen geführt." Diese hätten allerdings bislang keine Auswirkungen auf den übergeordneten Planungsprozess.

Das Planungsbüro habe seine Arbeit bereits aufgenommen, so die Verkehrsverwaltung. "Aktuell werden die Vorplanungsunterlagen erarbeitet, welche von einer Vielzahl an Schnittstellen und Abhängigkeiten zu Dritten (u.a. DB AG, BVG und Denkmalschutz) beeinflusst werden."

[Dieser Text stammt aus dem Pankow-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Pankow-Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Dann würden verschiedene Varianten für den Ersatzneubau untersucht und die "Vorzugsvariante" bestimmt. Erst danach könne man erste "grobe Aussagen zum Bauablauf und daraus folgend erste Erkenntnisse zu Einschränkungen für die Anwohnerschaft und Gewerbetreibenden" machen. Bisher liege auch noch keine Kostenschätzung vor. Laut Investitionsplanung des Landes Berlin sind jedoch etwa 21 Millionen Euro dafür eingeplant.

Die Schönhauser-Allee-Brücke wurde 1886 errichtet und  in der Zwischenzeit immer wieder erweitert. Sie ist Teil der stark befahrenen Bundesstraße 96a, außerdem befindet sich hier der S- und U-Bahnhof Schönhauser Allee samt Tram-Haltestellen. Seit mehreren Monaten gilt auf der Brücke eine Beschränkung von maximal 16 Tonnen, um weiteren Schaden von der Brücke abzuwenden.

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Lenz hält den neuen Zeitplan dennoch für nicht ambitioniert genug. "Nun sind anderthalb Jahre seit meiner ersten Anfrage zum Thema vergangen und leider beschleicht mich das Gefühl, dass die zuständige Senatsverwaltung das Projekt nicht ausreichend priorisiert", kritisiert er. "Ich würde mir wünschen, dass die Planungen bei aller notwendigen Sorgfalt beschleunigt und die verschiedenen Teilbereiche parallel geplant werden."

So vermisst er konkrete Vorschläge zu einer (digitalen) Bürgerbeteiligung. "Die Situation des Einzelhandels ist aktuell schon angespannt", so Lenz. "Deshalb ist bereits jetzt die Zeit, um mit den Gewerbetreibenden kreativ zu überlegen, wie in der Bauphase die Attraktivität der Schönhauser Allee bewahrt bleiben kann.“

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