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Vorsichtig wird die Platte mit dem Wagen drauf rausgehoben.

© Boris Buchholz

Kuriosum in Berlin-Zehlendorf: Was macht ein Porsche im Kinderzimmer?

Ein Oldtimer, 40 Jahre, schwebt plötzlich durch den Garten. Autos stoppen, BVG-Fahrgäste starren. Was war da los? Hier ist die Geschichte.

Schwebender Porsche am Himmel von Berlin-Zehlendorf. Wenn Sie das nächste Mal das Kinderzimmer ausräumen wollen, müssen Sie vermutlich weder das Fenster auseinandernehmen noch einen Kran kommen lassen.

Bei dieser Familie in der Lindenthaler Allee ist das anders. Am Mittwochmorgen sorgten Transportexperten und ein Kranführer samt Gefährt vor der Familienvilla für ein Highlight in der Chronik der Nachbarschaft. Darüber berichtet hat jetzt der aktuelle Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf.

Per Kran wurde ein beiges Porsche-Cabrio, Modell Targa, Baujahr 1972, 376 PS, aus dem ehemaligen Kinderzimmer im ersten Stock des denkmalgeschützten Hauses geborgen. Nachdem sich die Vorbereitungen für den Transport auf den Bürgersteig über mehrere Stunden hingezogen hatten, war die Schwebephase nur kurz – der Kranführer brachte die 1.236 Kilo schwere Luxuskarosse in wenigen Minuten sicher auf das Trottoir.

Die Geschichte hinter dem spektakulären Bild: 2011 hatte der Vater seinen beiden Söhnen den Porsche geschenkt – zum elften Geburtstag (einen Mini-Bericht der „Bild“ finden Sie hier).

Der Unternehmer hatte den Sportwagen zum Sportsofa umbauen lassen. Statt der Sitze befindet sich im Porsche eine große Liegefläche. Es habe Spaß gemacht, im offenen Innenraum zu liegen und durch die Windschutzscheibe fernzusehen, erfahre ich von einem der Beschenkten auf dem Bürgersteig stehend zehn Jahre später. Doch jetzt sei die Villa verkauft, die Familie ziehe um, das Auto muss also aus dem ehemaligen Kinderzimmer entfernt werden. Es sei ein wenig schade, den Südwesten zu verlassen, sagt er.

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Natürlich ohne Kennzeichen im Kinderzimmer.
Natürlich ohne Kennzeichen im Kinderzimmer.

© Boris Buchholz

Ganz vorsichtig!
Ganz vorsichtig!

© Boris Buchholz

Um die vierzig Schaulustige – zufällige Passanten und informierte Nachbarn – hatten sich in der Lindenthaler Allee versammelt. Immer wieder stoppten Autos auf der Straße, Lieferwagen fuhren langsamer, BVG-Bus-Reisende versuchten, einen guten Blick auf den lange Zeit in der Fassade „steckenden“ Porsche zu erhaschen. Manch einer wird sich wohl vorgestellt haben, selber am Steuer des Cabrios zu sitzen (oder zu liegen).

Halten Sie die Augen offen: Der Plan des Besitzers ist, das Sofa wieder zum Auto zu machen. In absehbarer Zeit soll der Porsche Targa wieder fahren. Und dann wird sich kaum noch jemand vorstellen können, dass man in dem Wagen auch bequem schlafen – und fernsehen – konnte.

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Und in Nahaufnahme: Im Innern eine Couch.
Und in Nahaufnahme: Im Innern eine Couch.

© Boris Buchholz

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