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Kathrin Deisting, neue Pfarrerin in Staaken und Siemensstadt.

© privat

Kirche am neuen Siemens-Campus: Sie ist die neue Pfarrerin in Berlins 600-Millionen-Euro-Kiez

Kathrin Deisting ist neue Pfarrerin in Berlin-Spandau. Ihre Kieze: Staaken und Siemensstadt, wo Siemens groß investiert. Und wo kommt sie selbst her?

Dieser Berliner Kiez wird sich enorm wandeln. Die Rede ist vom 600-Mio-Campus von Siemens, vom S-Bahnbau, von tausenden neuen Wohnungen - und viele Sorgen der alten Siemens-Mitarbeiter und Alt-Bewohner.

Mittendrin steckt die neue Pfarrerin von Berlin-Siemensstadt. Ihr Name: Kathrin Deisting, 35 Jahre. Im Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau hat sie sich vorgestellt.

Willkommen in Berlin-Spandau, Frau Deisting. Sie sind also die neue Pfarrerin in Siemensstadt. „Korrekt, ich bin ‚die Neue‘. Seit dem 1. Januar bin ich Pfarrerin im Entsendungsdienst. Ich bin zu 50% in die Kirchengemeinde Siemensstadt und zu 50% als Elternzeitvertretung in die Kirchengemeinde zu Staaken entsandt.“

Für uns Laien: Was heißt denn „Entsendungsdienst“? „Der Entsendungsdienst – manchmal auch Pfarrdienst auf Probe genannt – dauert zwei Jahre und bedeutet, dass ich in meinen ersten Berufsjahren bin. Mein Vikariat, die Berufsausbildung für Pfarrerinnen und Pfarrer, habe ich in den vergangenen zwei Jahren auch in Spandau absolviert, in der Paul-Gerhardt-Gemeinde im Falkenhagener Feld – und dann nach vielen Prüfungen mit dem 2. Theologischen Examen abgeschlossen.“

Wo kommen Sie her? „Ursprünglich aus Wernigerode, der bunten Stadt am Harz und bin dann nach Auslandsjahren in Kanada und Frankreich nach Berlin gekommen. Ich habe an der Humboldt-Universität evangelische Theologie studiert und bin irgendwie in Berlin hängen geblieben.“

Vorher was mit Spandau zu tun gehabt? „Spandau ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen, würde ich sagen. Ich habe während meines Studiums Praktika in Diakonie und Gemeinde im Johannesstift gemacht, später dort als studentische Hilfskraft beim Vorstand gearbeitet. Vor acht Jahren bin ich in den Spandauer Süden gezogen, lebe dort in einem Haus zusammen mit Freunden, einem Hund, vier Katzen, drei Hühnern und liebe es nach dem Prinzip der Permakultur zu gärtnern.“

[Immer konkret: Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es unter leute.tagesspiegel.de]

Abgesehen von der Kirche: Ihr Lieblingsort in Siemensstadt? Und in Staaken? „Oh, jetzt hätte ich glatt zuerst die Kirchen genannt. Ich mag es, durch den Jungfernheidepark zu lustwandeln und auf diesem einen Plateau zu stehen, von dem aus man/frau auf die Christophorus-Kirche schaut. Und in Staaken hat die Gemeinde ein Waldhaus am Sonnenhügel, dahinter bei den Felder kann man gut spazieren gehen. Sie merken es – ich mag Natur und Spaziergänge.“

Ihre Top-3-Agenda für Spandau? „Erstens: In Siemensstadt 2.0 als Kirche mit dabei zu sein, die neu entstehenden Wohn- und Arbeitsbereiche als Gemeinde mit zu prägen. Zweitens: Konkret wünsche ich mir von uns als Kirche, dass wir für die Menschen im Stadtteil da sind. Die Menschen vor Ort sollen mit uns rechnen können, egal in welcher Lebenslage sie gerade sind. Zurzeit haben wir bei uns an der Kirche eine Aktion: ‚Hoffnung tanken‘ – in einem kleinen Organzasäckchen gibt es geistliche und süße Stärkung ‚to go‘.“

Und drittens? „Die Zusammenarbeit mit den sozialen Einrichtungen im Kiez stärken, so dass Synergieeffekte entstehen, und man zusammen – auch in Verschiedenheit – mehr wird.“

[Fast 250.000 Abos: Die 12 Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Berliner Bezirk gibt es unter leute.tagesspiegel.de]

[Tagesspiegel-Lesetipp: In Siemensstadt wächst nicht nur der Siemens-Campus - allerdings nicht 150 Meter hoch - , sondern auch eine neue Insel für 10.000 Leute gleich nebenan. Doch es gibt Ärger um die Insel Gartenfeld. Lesen Sie hier die Geschichte im Spandau-Newsletter].

Hier die Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden. Den gibt es von mir einmal pro Woche unter leute.tagesspiegel.de

- Zwischen ICE-Bahnhof, Fluss und Rathaus: "Postbrache" ist Top-Thema im Newsletter

- Spandaus 100-Mio-Viertel: Investor spricht über Zeitplan und Postbrunnen

- "Musik auf der BVG-Fähre": Wer ist die neue Chefin der Musikschule und welche Ideen hat sie?

- Ärger in Haselhorst und Siemensstadt wegen fehlender Corona-Teststellen

- 50 junge Bäume, glattes Pflaster und große Entrümpelung: Marktplatz wird umgebaut (bald mit Schatten)

- Feuerwehr und DLRG trauern um Pfarrer von St. Nikolai

- Die Rechnung, bitte: So viel kosten die Schwimmbad-Baustellen

- "Unser altes Kino": Kostbare Leser-Fotos aus Staaken (damals noch DDR)

- Straßenbahn zum Rathaus Spandau: Die neue Linie kommt vom Flughafen TXL

- Pfusch am Bau: Wie geht es der wackeligen Wasserstadtbrücke?

- Havel, Glienicker, Tiefwerder: Spandau will mehr Bootstouristen anlocken (gemeinsam mit einem anderen Bezirk)

- Prinz Philip und seine Briten in Spandau - "God save Gatow": ein Filmtipp

- Als der Sowjet-Flieger in den Stößensee stürzte - Erinnerung

- Johannes B. Kerner kommentiert Spandauer SV gegen Hertha BSC: der Filmtipp II

- Neuer U-Bahnsteig an der Polizeiakademie

Die Tagesspiegel-Newsletter gibt es für alle 12 Berliner Bezirke und haben mittlerweile schon 245.000 Abos. Darin informieren wir Sie einmal in der Woche gebündelt und kompakt, was so los ist in Ihrem Kiez. Auch lassen wir in den Newsletter oft Leserinnen und Leser zu Wort kommen, schließlich kennt keiner die Kieze so gut wie die Leute, die dort leben.

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