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Installation "Escaping Realities" der Künstlerin Anna de Carlo in einem Gewächshaus bei der Festivalausgabe 2021.

© Anna de Carlo/48 Stunden Neukölln

„Kafayı yemek / Ich esse meinen Kopf“: Jahresthema für Kunstfestival „48 Stunden Neukölln“ steht fest

Seinen Kopf essen kann, wer extrem müde ist – oder auf einen dramatischen Moment reagiert. Nun ist die türkische Redewendung Inspiration für das beliebte Kunstfestival. 

„Kafayı yemek / Ich esse meinen Kopf“: Die türkische Redewendung ist das Jahresmotto des Kunstfestivals „48 Stunden Neukölln“, das vom 24. bis 26. Juni 2022 im Berliner Bezirk Neukölln stattfinden soll. Das Entscheidungskomitee habe das Thema aus über 100 eingereichten Vorschlägen ausgewählt, teilten die Veranstalter:innen mit.

„Kafayı yemek“ sei eine der meistbenutzten Redewendungen in der türkischen Sprache und kann verschieden konjugiert werden. Wörtlich übersetzt isst, wer die Redewendung nutzt, seinen eigenen Kopf – und drückt damit extreme Müdigkeit aus – oder eine starke Reaktion auf einen dramatischen Moment. 

Seinen Kopf essen kann auch, wer einen Moment hinterfragt. Als möglichen Gebrauch listen die Veranstalter:innen etwa folgende Formulierungen auf: „Mir ist so langweilig, kafayı yicem!“, „Kafayı yicem, das Meer sieht heute wunderschön aus!“, „Es gibt sehr viel zu tun, mach eine Pause oder kafayı yicen!“

Die Kurator:innen Canberk Akçal und Elif Yıldırım haben einen erläuternden Text zum Festivalthema verfasst, den Sie hier finden

Darin heißt es etwa: „Drastische Veränderungen, schönes Wetter, schlechte Laune… Nimm dir einen Kaffee, mach gerne Pause, lass mal spazieren gehen. Hat jemand Lust auf Treffen? Sehr geehrte Fahrgäste, bitte tragen Sie eine FFP2 Maske und befolgen Sie die Covid-19 Regeln. 

[Dieser Text stammt aus unserem Leute-Newsletter für Berlin-Neukölln. Zum kostenlosen Abo geht es hier: leute.tagesspiegel.de]

Die Liste schreibt sich weiter, während du von einem Ort zum anderen gehst und verstehst, warum oder wie du dich im Laufe der Zeit positionierst. Wenn der Alltag dich verfolgt, dir Befehle erteilt oder so genannte Routinen abverlangt, wo sind dann deine Grenzen? Wie positionierst du dich in der Nachbarschaft… im Bezirk… im Zentrum…? Wo fängst du an „deinen Kopf zu essen“?“

Wer am Festival mit einem eigenen Beitrag teilnehmen will, kann sich unter anmeldung.48-stunden-neukoelln.de bis zum 2. Februar 2022 bewerben. Weitere Infos, auch zu Fördermöglichkeiten, gibt es auf 48-stunden-neukoelln.de

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