Immer wieder Berlin-Staaken: Die erste Feuerwehr-Frau in West-Berlin
Sie wollte nicht kochen, sondern Leben retten: Jetzt wurde "Rosi" von der Feuerwehr geehrt. Und nicht nur wegen ihr ist die Wache so besonders in Berlin.
Die besondere Lebensretterin aus Berlin-Staaken. Die Leute der Freiwilligen Feuerwehr aus dem Dorf, aus dem Kiez kennt man ja vielleicht. So ist das auch in Berlin-Spandau, draußen am westlichen Stadtrand in Staaken.
Die Feuerwehrleute retten in ihrer Freizeit Leben und sind auch gerne mal für ein Späßchen zu haben. Manchmal schreiben diese Feuerwehrleute sogar Geschichte – wie Rosemarie Brose. Sie wurde jetzt für ihr 40-jähriges Feuerwehr-Engagement ausgezeichnet und erhielt das „Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenkreuz am Bande“. Der Grund?
Sie war 1979 die allererste Feuerwehr-Frau in West-Berlin. Darüber hat jetzt der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
„Rosi“, wie sie bei der Feuerwehr in Staaken genannt wird, zog in den 70ern nach der Hochzeit aus Niedersachsen nach West-Berlin. Ihr Vater war Feuerwehrmann, ihr Ehemann ist es ebenfalls und hilft bei der Freiwilligen Feuerwehr in Staaken. Also kann das Rosemarie Brose auch.
„Sie wollte nicht nur zuschauen oder Essen machen für die Truppe, sondern selbst aktiv dabei sein“, schreibt die Feuerwehr anlässlich der Auszeichnung. „So überzeugte sie mit viel Engagement den damaligen Landesbranddirektor Kurt-Werner Seidel zu einem Probebetrieb mit Feuerwehrfrauen bei der Freiwilligen Feuerwehr Staaken."
Sie warb dazu acht weitere Frauen an. Und 1979 traten die Spandauer Frauen schließlich als erste in West-Berlin ihren Dienst an. Bis heute hilft Rosemarie Brose im Kiez, betreut auch die Bambini-Feuerwehrgruppe („8 bis 10 Jahre“). Und das Schönste: Ihr Wirken hat Erfolg bis heute.
Denn von den heute 45 Mitgliedern der Einsatzabteilung der FF Staaken sind ein Viertel Frauen - hier ein Foto von Rosemarie Brose auf der Seite der Staakener Feuerwehr.
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Die Feuerwehr in Staaken hat eine bewegte Geschichte in Berlin. 1951 wurde der Ortsteil nach einem Gebietstausch der britischen und sowjetischen Alliierten zerrissen. Es gab fortan zwei Feuerwehren - eine in West-Berlin, eine gehörte zu Ost-Berlin, beide lagen in Staaken. 70 Jahre ist das nun her. Bis heute redet die Staakener Feuerwehr von der "schwersten Stunde seit dem Krieg". Hier lesen Sie mehr, was damals geschah im Februar 1951. Und hier zeigen wir Ihnen viele Fotos von Staaken, diesem ganz besonderen Ortsteil im fernen Westen von Berlin.
Die erste Berliner Jugendfeuerwehr wurde ebenfalls in Staaken gegründet - im Jahr 1978 war das. 19 Kinder waren dabei, heißt es in der lesenswerten und gepflegten Chronik der Wache.
Die alte Wache in der schönen Gartenstadt Staaken steht noch immer, wird seit 1979 Jahren aber als Seniorentreff genutzt. An der Fassade - unter dem markanten Turm - erinnert ein Schild an die Vergangenheit des Hauses.
Wer die alte Wache sucht: Sie liegt gleich neben dem zentralen Platz an der BVG-Bushaltestelle Heidebergplan. Die Gartenstadt ist einen Ausflug allemal wert - die Regionalbahn aus der Berliner Innenstadt hält auch gleich um die Ecke.
Die neue Feuerwehrwache von Berlin-Staaken wurde in den 70er Jahren neben den Bahngleisen nach Falkensee und Hamburg gebaut. Hier ein paar Bilder aus dem Februar 2021, die der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau bei einer Fototour durch Staaken gemacht hat.
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