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Links Stephan Machulik auf dem Rathausturm, rechts Daniel Buchholz im Abgeordnetenhaus.

© André Görke, dpa

Update

„House of Spandau“: Bei der SPD im Berliner Westen kommt es zum Showdown

Seit Wochen tobt ein Machtkampf bei den Sozialdemokraten im Berliner Westen. Am Sonnabend findet die Wahl endlich statt. Die Worte sind scharf. Worum geht es?

Die SPD-Spitze zickt am Handy und ist schlecht gelaunt. Die Konkurrenz lacht sich schlapp („House of Spandau“). In Senatskreisen wird heimlich geflüstert („Diesen Anruf hat es nie gegeben“). Von SPD-Fachleuten gibt es böse Briefe von der einen Seite („Dieser Genosse ist beileibe kein Opfer: Der hat auch uns damals rausgedrängt“)  und scharfe Kritik von der anderen Seite.

Was der CDU ihr Reinickendorf (aktuelle Serie: „Reihenhouse of Cards“), ist der SPD ihr Spandau („Haveltown Clan“). So blickte Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt im „Checkpoint“ auf den Wahlkrimi bei der SPD, der am Wochenende in Berlin-Spandau ansteht. Bei der geheimen Präferenz-Abstimmung für die Nominierungen im Wahlkreis 2 landete letztens in Südpark/Tiefwerder Bezirksboss Raed Saleh fast im Wassergraben, wie Maroldt schrieb: Nur 13 Stimmen gab es für, 11 aber gegen ihn (eine Enthaltung). Der bei Hofe in Ungnade gefallene Abgeordnete Daniel Buchholz wurde dagegen mit klarer Mehrheit (und gegen den Willen Salehs) für den Wahlkreis 3 nominiert. Dabei will doch Stadtrat Stephan Machulik diesen Wahlkreis übernehmen („Wilhelmstadt ist meine Hood“). Der Kampf der Kandidaten ist seit Wochen Thema im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

„Ich bin seit 30 Jahren Mitglied der SPD-Spandau und habe solche undemokratischen Methoden bisher in diesem Ausmaß nicht erlebt.“ Das schreibt Bettina Domer, die in dieser Woche einen öffentlichen Brief zu den Zuständen in der SPD verfasst hat (wer ihn lesen will, bitteschön: hier der Link). Es geht um Macht, Ausgrenzung, fehlende Kritik. Domer hört auf und ist eine strenge Kritikerin Salehs. Machulik wiederum will sich öffentlich nicht mehr äußern. Daniel Buchholz sagte dem Tagesspiegel-Newsletter für Spandau vor der Wahl am Sonnabend: „Da könnten der Papst und Superwoman antreten, da hätte kaum einer eine echte Chance!“

Und weil Buchholz ein schlauer Redner und guter Werber in eigener Sache ist, scharrt er gerade viel SPD-Prominenz um sich. Mehr lesen Sie im aktuellen "Tagesspiegel Checkpoint" vom Tagesspiegel am Freitag. Sogar ein Senator ist darunter.

[Jeden Morgen kurz nach 6 Uhr: Den „Tagesspiegel Checkpoint“ gibt es im kostenlosen Probe-Monat hier]

Auch der Wettbewerber ist gut vernetzt. Machulik ist seit zehn Jahren Stadtrat in Spandau und kümmert sich um Themen wie Jugendamt, Bürgeramt, Ordnungsamt. Unter der Woche konnte wiederum er verkünden: " Dank an die GenossInnen der SPD in der Spandauer Neustadt, die mich einstimmig für den Wahlkreis 3 nomimiert haben. Es wird interessant am kommenden Samstag!" Dann steht die Wahl an.

Am 13. Februar ist Showdown bei der Kreisdelegiertenversammlung in der Carlo-Schmid-Oberschule. CSO Spandau statt CSI Miami. Der Krimi beginnt um 13 Uhr.

[Den kompletten Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel gibt es kostenlos und in voller Länge unter leute.tagesspiegel.de]

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