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Ein Kind spielt in einer Kita (Symbolbild).

© Monika Skolimowska/dpa

Fehlendes Kitapersonal, ständige Schließungen: Eltern von Neuköllner Kita berichten von Betreuungsnotstand

Ständig wechselndes Personal, spontane Absagen der Betreuungszeit: Eltern der Kita Uthmannstraße beklagen eine katastrophale Situation, der Träger will Abhilfe schaffen.

Eltern der Kita Uthmannstraße beklagen in einem offenen Brief einen „Betreuungsnotstand“, der seit über einem Jahr anhalte und sich stetig verschlimmere. Zudem werfen sie der Trägerin, den landeseigenen Kindertagesstätten Südost, vor, nicht auf ihre Bedenken zu reagieren und die „für Eltern wie Kinder und Erzieher gleichermaßen schlimme Situation immer weiter“ zu verstetigen. 

So würde der Träger die „offensichtlich dünne Personaldecke in der Einrichtung immer wieder als Rechtfertigung nutzen, die Betreuung kurzfristig einzuschränken oder zu versagen, nicht aber um für Abhilfe zu sorgen.“ Die Mitarbeiter:innenzahl entspreche seit über einem Jahr nicht dem gesetzlich vorgeschriebenen Betreuungsschlüssel, beklagen die 106 unterzeichnenden Eltern.

So würden sie mit Verweis auf den Personalmangel etwa immer wieder kurzfristig – zum Teil erst an der Kitatür bei der Abgabe – aufgefordert, ihre Kinder anderweitig zu betreuen. Die Kinder selbst würden von stets wechselnden Erzieher:innen betreut. „Es macht Sorgen zu sehen, wie belastet die sehr professionell agierenden Erzieher:innen sind“, heißt es in dem Brief.

Beim Träger, den Kindertagesstätten Südost, ist die Situation bekannt. Sandra Stahl, pädagogische Geschäftsführerin des Trägers, sagte auf Anfrage, dass den Eltern seit Dienstag eine Antwort auf den offenen Brief vorliege. 

„In der Kita Uthmannstraße haben wir aktuell, wie in vielen anderen Kitas, eine sehr angespannte Personalsituation, auf Grund hoher Personalausfälle unterschiedlichster Art. In dieser Kita ist es allerdings besonders gravierend, weil sich die Situation schon über einen längeren Zeitraum erstreckt“, sagt Stahl. 

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Leider sei es nicht immer möglich gewesen, bei kurzfristigen Ausfällen mit Zeitarbeitskräften gegenzusteuern. „Auch in dieser Branche herrscht Fachkräftemangel“, sagt Stahl.

Allerdings habe der Träger die fragile Betreuungssituation und die damit verbundene Belastung der Familien im Blick. Seit Anfang Januar würden zwei Mitarbeiter:innen von Zeitarbeitsfirmen das Team verstärken, um die Lage in der Kita zu verbessern. Die zuständige Regionalleiterin sei mit den Elternvertreter:innen im Gespräch. So soll kommende Woche ein Treffen zwischen Kitaleitung und Eltern stattfinden.

Auch aus dem Bezirksamt heißt es, dass man die Bedenken der Eltern aus pädagogischer Sicht absolut nachvollziehbar fände. Ein neues pädagogisches Konzept, das etwa auf die Kleingruppenarbeit mit den Kindern setzt, und die bereits erwähnten zusätzlichen Zeitarbeitskräfte sollen die Situation nachhaltig verbessern.

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