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Die Anzeige eines Corona-Schnelltests.

© dpa/Marijan Murat

Fehlende Kühlung im Bezirksamt: Berliner Kitas kriegen bei Hitze keine Coronatests

Verpflichtende Coronatests für Kitapersonal fielen in Berlin vergangene Woche aus. Pankows Bezirksamt hat nicht genug Kühlschränke, um die Testkits vor Hitze zu schützen.

Von Christian Hönicke

Wenn es heiß ist, kriegen Berliner Kitas keine Corona-Tests. Zumindest nicht im einwohner- und kinderreichsten Bezirk Pankow. Denn im Bezirksamt, das die Verteilung übernimmt, gibt es nicht genügend Kühlschränke für die Lagerung. Deswegen fiel die geplante Verteilung von Schnelltest-Kits bereits Ende vergangener Woche aus.

Zwar ist das Kitapersonal in Berlin zur Durchführung von zwei Selbsttests pro Woche verpflichtet. Die Kits werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Doch: "Die geplante Ausgabe der Tests kann nicht erfolgen", hieß in einer Mail aus dem Pankower Bezirksamt an die Kita-Träger. Grund sei die große Hitze. "Die Lagerung der Test ist nur bis zu einer Temperatur von 30 Grad zulässig, bereits heute früh wurde in den für die Lagerung vorgesehenen Containern eine Temperatur von 32 Grad gemessen." Das Bezirksamt entschuldigte sich für die "Unannehmlichkeiten in aller Form".

[Dieser Text stammt aus dem Pankow-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Pankow-Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Laut Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums kann es bei mehr als 30 Grad während Lagerung und Durchführung von Antigentests in der Tat "vermehrt zu falsch negativen Testen kommen". Genau diese Temperaturgrenze führt nun aufgrund der Berliner Behördenlogistik zum Lieferstopp für Kitas.

Denn die Corona-Schnelltests würden zwar offiziell von der Senatsverwaltung für Jugend bereitgestellt, erklärt Pankows zuständige Bezirksstadträtin Rona Tietje (SPD). Allerdings sei aus logistischen Gründen vereinbart worden, dass die Tests "an die Jugendämter der Bezirke geliefert und dort von den Trägern abgeholt werden können".

Doch an heißen Tagen geht das nicht. "Wenn es wärmer wird, ist eine Kühlung erforderlich", so Tietje. "Diese ist in den Räumen des Bezirksamtes nicht für Tests in dieser Menge möglich." Deswegen habe das Jugendamt vorige Woche noch vor der Lieferung die Senatsverwaltung informiert, dass die Schnelltests derzeit nicht angenommen werden und im Jugendamt aufbewahrt werden können.

"Diese Problematik gab es nicht nur in Pankow, sondern auch in anderen Bezirken", sagt Tietje dazu. Da es nun kühler sei, "kann die nicht erfolgte Lieferung in dieser Woche nachgeholt werden". Zu kühl darf es allerdings auch nicht werden: Vier Grad Außentemperatur sind das empfohlene Minimum für die Schnelltests.

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