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Wo heute Autos auf der Schönhauser Allee stehen, sollen künftig Fahrräder rollen.

© Infravelo

Fahrradstreifen statt Autoparkplätze: Schönhauser Allee in Berlin wird 2022 umgebaut

Nach langem Vorlauf sind die Planungen für die Magistrale in Prenzlauer Berg nun offiziell gestartet. Bald soll es mehr Platz für Rad- und Fußverkehr geben.

Von Christian Hönicke

Der Umbau der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg soll nun wirklich starten. Das teilt die Berliner Senatsverkehrsverwaltung mit. Ziel sei es, "mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr" zu schaffen. Die Planungen für einen breiteren Gehweg und geschützte Radfahrstreifen hätten nun offiziell begonnen – und zwar für den Abschnitt zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße.

Auf dem etwa 720 Meter langen Teilstück der Bundesstraße 96a sollen die Parkplätze für Autos in einen durch "Protektionselemente" geschützten Radfahrstreifen umgewandelt werden. Der Streifen soll so breit werden, dass Radfahrende auf der hochfrequentierten Strecke auch ausreichend Platz zum Überholen haben. Laut Verkehrszählungen sind hier pro Tag bis zu 10.000 Menschen auf dem Fahrrad unterwegs.

[Dieser Text stammt aus dem Pankow-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Pankow-Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Der tatsächliche Umbau soll Mitte des nächsten Jahres beginnen und im Herbst 2022 abgeschlossen sein. Verantwortlich für die neuen Radstreifen ist die landeseigene InfraVelo GmbH, das Pankower Bezirksamt kümmert sich um die Gehwege. Letztere sollen breiter werden, um auch Fußgängern auf der beliebten Flanier- und Einkaufsstraße mehr Platz zu bieten. Der bisherige Hochbordradweg wird dabei künftig dem Bürgersteig zugeordnet.

Um die Aufenthaltsqualität generell zu erhöhen, sind laut der Senatsverwaltung außerdem Fahrradbügel, Sitzbänke und mehr Platz etwa für Außengastronomie auf dem Abschnitt geplant. Für den Lieferverkehr sollen eigens Ladezonen eingeplant werden. Der fließende Autoverkehr soll wie bisher zweispurig mit einer gemeinsamen Spur für die Straßenbahn verlaufen.

Der Umbau der Schönhauser Allee ist seit langem geplant, hat sich aber immer wieder verzögert. Nicht in den Planungen enthalten ist weiterhin der nördliche Teil zwischen Gleim-/Stargarder Straße und Wisbyer/Bornholmer Straße. In dessen Mitte befindet sich die Brücke über die Ringbahn, die ab 2025 abgerissen und ersetzt werden soll. Erst nach der Fertigstellung des Brückenneubaus (geplant 2027) soll auch dieser Abschnitt der Schönhauser Allee umgestaltet werden.

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