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Allein 150 Leute vom Jugendamt arbeiten darin. Die Büros waren früher einzelne Wohnungen. Für Publikumsverkehr ist es nicht gut.

© André Görke

"Dieses Haus ist abgerockt": Mehr Hilfe für Familien - im Berliner Schrottbau

Seit Jahren ist dieses Gebäude in Spandau ein Sanierungsfall. Das Haus muss durchhalten. Das neue "Familienservicebüro" zieht ein. Und was machen die da?

In Berlin-Spandau gibt es neue und gute Hilfen für Familien: das "Familienservicebüro". Die erste Einrichtung hat letzte Woche im Westen der Stadt eröffnet, doch dabei wird's 2022 nicht bleiben. Und damit blicken wir auf einen Murksbau an der Klosterstraße, in dem sich das Jugendamt Spandau befindet und das „hohler weißer Zahn“ genannt wird.

„Das Gebäude ist, liebevoll formuliert, eher abgerockt“, sagte jetzt Jugendstadtrat Oliver Gellert, Grüne, dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau und wünscht sich wie so viele vor ihm einen Neubau. „Die Mittel dafür fehlen aber“, so Gellert.

Der weiße Riese – ein altes Wohnhaus mit Balkonen und kleinem Aufzug – muss durchhalten, das Haus wird nämlich ab 2022 noch wichtiger: Dort entsteht in prominenter Lage das neue „Familienservicebüro“, das Eltern bei der kniffligen Formularflut helfen soll. „Aktuell sind noch Bauarbeiter drin“, berichtet Gellert. Und die sind auch gut von der Straße zu sehen.

Und was machen die konkret in so einem "Familienservicebüro"? „Wir helfen und beraten dort Eltern gebündelt bei einem Termin, wenn es um Dinge wie Kita-Gutschein, Elterngeld oder Unterhaltsvorschuss geht. Bislang mussten Familien viel zu oft die Ämter aufsuchen. Wer drei Anliegen hatte, brauchte drei Termine. Wer hat so viel Zeit? Das muss schneller und leichter gehen. Und der Bedarf ist da, zumal die Formulare auch wirklich nicht immer leicht zu verstehen sind", so Gellert zum Spandau-Newsletter.

[Den kompletten Spandau-Newsletter mit Familientipps, Terminen, vielen Kieznachrichten gibt es jetzt hier: leute.tagesspiegel.de]

Zwei dieser neuen Familienservicebüros werden in Spandau eröffnet und soll’s bald auch in allen Berliner Bezirken geben. Den Auftakt machte das Büro am Brunsbütteler Damm 75, zunächst wegen Corona nur telefonisch und per Mail. Telefon: 90279 8300 oder per E-Mail familienservicebuero@ba-spandau.berlin.de.

[Wie lange wird an der Klosterstraße noch gebuddelt? Hier die Geschichte zur langsamen Baustelle an den BVG-Haltestellen und der Ausblick auf 2022: Tagesspiegel-Link]

Schon 2018 hatte Ex-Stadtrat Stephan Machulik, SPD, (sitzt seit 2021 im Abgeordnetenhaus) über die Zustände im Jugendamt an der Klosterstraße geschimpft. Von ihm stammt auch der Spitzname "weißer, hohler Zahn".

Machulik damals zum Tagesspiegel-Newsletter für Spandau: "Die Substanz ist nicht gut, wir haben nur einen Fahrstuhl, in den ein Kinderwagen passt - und das in einer Familienbehörde. Wir haben viel Publikumsverkehr, wir wollten den Standort längst aufgeben. Für die Lokalisierung eines Verwaltungsneubaus werden bereits mehrere mögliche Flächen geprüft." Aktuell haben sich diverse Spandauer Behörden aufgrund Platzmangels in Bürogebäuden eingemietet und zahlen dafür Miete, Miete, Miete. Das Land Berlin muss dem Bezirk helfen.

Zur Orientierung: vorn die Klosterstraße (54.000 Fahrzeuge am Tag), rechts das Ärzte- und Jugendhaus. Hinten der Rathausturm.
Zur Orientierung: vorn die Klosterstraße (54.000 Fahrzeuge am Tag), rechts das Ärzte- und Jugendhaus. Hinten der Rathausturm.

© André Görke

Wie berichtet, gibt es zwei Flächen für Behördenbauten in Rathaus-Nähe: neben dem heutigen Sozialamt in der Galenstraße und anstelle der längst geschlossenen Bücherei an der Seegefelder Straße. Die steht leer und wird für die S-Bahnverlängerung abgerissen - und ist Dauerthema im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

[Sie interessieren sich für Spandau und wollen mehr lesen? Gerne! Den Spandau-Newsletter gibt es hier leute.tagesspiegel.de]

Und hier einige der Themen, die Sie im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Spandau finden.

- Der Chef der Corona-Ambulanz Havelhöhe bat im Newsletter um Hilfe - und die Reaktionen waren großartig: "Anwohner und Vereine halfen prompt mit heißem Tee, Pizza, Kuchen, Dankeskarten..." Und Kladower Nachbarinnen und Nachbarn sammeln Spenden für Klinikpersonal.

- In Spandau gibt es einen richtigen Weinladen: Aber wer steckt seit 40 Jahren dahinter? Ein Newsletter-Gespräch über gute Tropfen, die Pichelsdorfer Straße, Ärger am Metzer Platz und Lieblingsorte

- Adventskirmes vor dem Rathaus wird dicht gemacht - Händler und Stadtrat melden sichbeim Newsletter

- 60-Mio-Baustelle: Newsletter-Update zum Havelausbau 2022

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- Kolumbus in Kladow: Jetzt antwortet das Rathaus in der Kolonialismus-Debatte vom Newsletter

- Der "Gatower Bauernweg" wird 2022 wiederbelebt - Wirtschaftsförderung verrät im Newsletter den Plan

- Die 3 kaputten Brücken von Spandau: die neue Sanierungsliste des Senats im Newsletter - inklusive einer guten Idee fürs Brücken-WC

- "Massive Sicherheitspräsenz": CDU will mehr Blaulicht im Kampf gegen den Feuerteufel von Staaken (Heerstraße Nord)

- Der SSC Teutonia 1899 macht es vor und kämpft öffentlich gegen Diskriminierung und Rassismus in Hakenfelde

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- Gottesdienste und Silvester: Die ersten Newsletter-Tipps für Spandau (denn die Karten werden knapp)

- Schafe, Stille, endlose Weite: Winterwandern am Hahneberg

- Newsletter erklärt das Rätsel vom Glienicker See: Warum steht da ein Zaun mitten im Wasser?

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