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Die Einkaufspassage „Bikini Berlin“ wurde am 3. April ein Jahr alt – aber ohne das soeben geschlossene Restaurant „The Eats“.

© Cay Dobberke

Charlottenburg: Insolventes Restaurant im Bikini-Haus geschlossen

Als das dreistöckige Restaurant „The Eats“ im Bikini-Haus am Zoo einen Insolvenzantrag stellen musste, sollte der Betrieb eigentlich weitergehen. Doch nun ist endgültig Schluss.

Nicht nur das 50 Jahre alte Europa-Center am Breitscheidplatz hatte gerade Geburtstag – auch die Eröffnung der nahen Passage „Bikini Berlin“ im denkmalgeschützten Bikini-Haus am Zoo jährte sich am 3. April zum ersten Mal. Ein Fest gab es dort allerdings nicht. Zumindest für die 53 Mitarbeiter des Restaurants „The Eats“ hätte es auch keinen Grund zum Feiern gegeben: Seit Beginn dieses Monats stehen sie auf der Straße.

Insolvenzverwalter wollte das Restaurant retten

In den vorigen Tagen räumten Bauarbeiter zunächst die Lounge im Erdgeschoss und verklebten die Fenster.

Hier bleibt die Küche kalt. Ein Blick in die Lounge zeigt deren Räumung.
Hier bleibt die Küche kalt. Ein Blick in die Lounge zeigt deren Räumung.

© Cay Dobberke

Das auf drei Etagen verteilte Restaurant mit rund 600 Plätzen hatte im Juni 2014 aufgemacht.

Bereits am 2. Februar war die Pleite der Betreibergesellschaft „Due Pezzi“ bekannt geworden. Damals teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Philipp Hackländer von der White & Case Insolvenz GbR allerdings noch mit, er strebe ein dauerhaftes neues Konzept an: „In den kommenden Wochen und Monaten wird der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt fortgeführt. Events und Veranstaltungen finden wie geplant statt.“

Die Gehälter der Beschäftigten waren bis März durch das Insolvenzgeld gesichert, das eigentliche Insolvenzverfahren begann am 1. April.

Der „Bikini Berlin“-Bauherr Bayerische Hausbau hatte zuvor eine grundlegende Überarbeitung des Konzepts angekündigt: „Anders als alle anderen Gastronomiekonzepte bei Bikini Berlin ist es The Eats in den acht Monaten seines Bestehens bislang nicht gelungen, sich bei den Besuchern in ausreichendem Maße zu positionieren und eine Fangemeinde für sich zu gewinnen“, hieß es.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters vom Februar erwirtschaftete das Restaurant „zuletzt“ einen monatlichen Umsatz von 300 000 Euro – offenbar reichte das aber nicht zur Deckung hoher Miet- und Personalkosten.

Kritik an den Preisen und dem Service

In Internet-Bewertungsportalen für Gastronomie und im Tagesspiegel-Leserforum gab es viele Beschwerden über hohe Preise und schlechten Service, wobei die Kritik insbesondere dem Loungebereich und dem Frühstücksangebot galt.

Was aus den Räumen wird, ist noch unklar. Laut Centermanager Ted Walle liegen Anfragen von Interessenten für die Flächen vor, „aktuell prüfen wir diese und weitere mögliche Nutzungskonzepte“.

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

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