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Viel Grün und ein Hotelhochhaus: So stellen sich Studenten der Bauhaus-Uni Weimar die Umgebung des S-Bahnhofs Westkreuz vor.

© Simulation: AIV Berlin

Berliner Architekturwettbewerb: Westkreuz soll zum "Stadttor" werden

Ein Hotelturm am S-Bahnhof und ein neuer Ort für Busse: Entwürfe aus dem Schinkel-Architekturwettbewerb gestalten das Areal rund um Westkreuz, ICC und ZOB grundlegend um.

Mit der Gegend zwischen dem S-Bahnhof Westkreuz, dem früheren Internationalen Congress Centrum (ICC) und dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) beschäftigen sich derzeit viele Planer und Politiker. Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf plant auf einem brachliegenden Bahngelände einen „Westkreuzpark“, während ein privater Investor dort Wohnungen errichten will.

Berlins Stadtentwicklungsverwaltung unterstützt die Idee eines Parks, hält auf einem Teil der Brache aber Wohnungsbau für möglich. Doch damit nicht genug: Der Architekten- und Ingenieurverein (AIV) zu Berlin kürte gerade die Sieger seines diesjährigen „Schinkel-Wettbewerbs“, in dem Architekturstudenten und andere junge Stadtplaner ihre Ideen für das Westkreuz eingereicht hatten.

Preisträger schlagen neuen Busbahnhof an der Stadtautobahn vor

In der Kategorie „Canyon“ ging es um die Frage, wie sich die innerstädtischen Flächen zwischen Charlottenburg, Wilmersdorf, Grunewald und Westend besser nutzen lassen. Unter dem Motto „Im Westen drei Neue“ schlagen die Gewinner Nora Prahm und Jelena-Kristina Vincetic von der Bauhaus-Uni Weimar drei Quartiere vor, die „als lang gestreckte Bänder vor den bestehenden Stadtkanten liegen“. Gleichzeitig sollen neue Fußgänger- und Radwege über die bestehenden Verkehrstrassen führen. Den S-Bahnhof Westkreuz möchten die Studentinnen zum „Stadttor“ aufwerten und regen dort unter anderem einen Hotelturm an. Außerdem könne auf Freiflächen ein „großzügiger Park“ entstehen, heißt es.

Um den ZOB geht es in der zweiten Wettbewerbskategorie „Arrival City“. Der Siegerentwurf verlagert den Busbahnhof direkt an die Stadtautobahn. Nach den Plänen der TU-Studenten Julian Brack, Gerson Egerter und Robert Stahlschmidt würden Fahrgäste das Gebäude über den bisherigen Parkplatz gegenüber dem ICC betreten. Über dem Bus-Terminal entstünde ein „schwebend“ wirkender zweiter Baukörper mit einer Bibliothek und Mediathek. So werde „das Ankommen und Abfahren zum Erlebnis“, lobte die aus rund 50 Fachleuten bestehende AIV-Jury. Außerdem könne das jetzige Gelände des Busbahnhofs „als Stadtquartier wiederbelebt werden“.

Besser ankommen und abfahren. Absolventen der Technischen Universität (TU) Berlin empfehlen, einen ganz neuen Busbahnhof zu bauen.
Besser ankommen und abfahren. Absolventen der Technischen Universität (TU) Berlin empfehlen, einen ganz neuen Busbahnhof zu bauen.

© Simulation: AIV Berlin

Ausstellung in der Staatsbibliothek

Die Gewinner in einer dritten Wettbewerbskategorie entwarfen einen großen Ring um das Westkreuz. Dieser ist aber nicht als normales Gebäude gedacht, sondern als luftiges „Traggerüst“ mit vier Ebenen für verschiedene Nutzungen. Statt einer Großarchitektur „soll eine Struktur entstehen, die Selbstorganisation und Eigenbau initiieren will“, heißt es zur Idee von Noah Scheifele und Joel Seeher (Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt).

Insgesamt war der Schinkel-Preis mit 20.000 Euro dotiert, elf Arbeiten wurden prämiert. Bis zum 23. März zeigt der AIV diese in der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße 33. Später will man die Entwürfe auch am Westkreuz ausstellen.

- Weitere Informationen unter www.aiv-berlin.de

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